Daviscup-Finalturnier in Österreich? Der Verband bewirbt sich
Von Harald Ottawa
Österreich könnte Austragungsort eines großen sportlichen Wettkampfes werden. Dominic Thiem soll sich heiße Duelle mit Novak Djokovic oder Rafael Nadal liefern - und alles vor der Haustüre.
Die 18 Teams sollen das Daviscup-Finalturnier nicht nur in Madrid spielen, sondern auch in zwei weiteren europäischen Städten. Der Österreichische Tennisverband (ÖTV) zeigt unter Präsident Magnus Brunner großes Interesse an der Ausrichtung. Denn die Weltverband ITF will nach Vorschlägen des Veranstaltungspartners Kosmos Tennis das Daviscup-Finalturnier nach nur einer Auflage einem Relaunch unterziehen. Traten 2019 noch alle 18 Teams in sechs Dreier-Gruppen in Madrid an, soll von 25. November bis 5. Dezember 2021 in drei europäischen Städten gespielt werden.
2020 war das Finalturnier aufgrund der Corona-Pandemie um ein Jahr verschoben worden, 2019 siegten die Spanier. Die Mannschaft von Kapitän Stefan Koubek hatte sich in Premstätten mit dem Sieg gegen Uruguay für das Event qualifiziert. Gruppengegner sind Deutschland und Serbien. "Wir bekommen vielleicht die einmalige Chance, Teil dieses Finalturniers zu sein", sagt Brunner. "Wir haben bereits eine offizielle Interessensbekundung abgegeben."
Die Vorschläge der ITF und Kosmos zielen darauf ab, den Zeitplan für die Spieler zu verbessern und den Bewerb einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Geplant ist, in den beiden zusätzlichen Städten jeweils zwei Gruppenphasen und ein Viertelfinale auszurichten, während in Madrid neben zwei Gruppenphasen zwei Viertelfinali, das Semifinale und das Endspiel stattfinden würden.
Bewerbungen bis Ende März
Somit wäre garantiert, dass die Mannschaft von Stefan Koubek mindestens zwei Mal, im Idealfall sogar drei Mal in Österreich aufschlagen würde. "Wir warten schon gespannt auf die Bewerbungsunterlagen", sagt Brunner. "Wenn es eine realistische Chance gibt und wir die Auflagen erfüllen können, werden wir ein finales Angebot abgeben."
Bis Ende März haben die Verbände der teilnehmenden europäischen Nationen Zeit, ihr Interesse an der Ausrichtung zu übermitteln. Finden sich geeignete Kandidaten, wovon auszugehen ist, wird das Format umgestellt.
Chance für Innsbruck
Dem Vernehmen nach wird von der ITF allerdings ein Austragungsort gefordert, der in einer ähnlichen Höhenlage wie Madrid (fast 700 Meter) angesiedelt ist. Das würde Graz oder Wien im Grunde ausschließen. Und Innsbruck oder, sollte der Deutsche Tennis Bund Interesse zeigen, auch München ins Gespräch bringen.