Sport/Tennis

Ausnahmeerscheinung Novak Djokovic: Ein Tennis-Star bei Olympia

Novak Djokovic brennt darauf, für sein Land zu spielen.

Und Novak Djokovic brennt darauf, den Golden Slam zu holen: Alle Grand-Slam-Turniere in einem Jahr zu gewinnen und sich obendrein Olympia-Gold zu schnappen, das gelang nur der Deutschen Steffi Graf vor 33 Jahren.

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Titel sind das Wichtigste für den Serben. Titel, Rekorde, Meilensteine. Am Samstag legte der Ranglisten-Erste schon einmal los, der 6:2-6:2-Sieg über den Bolivianer Hugo Dellien fällt aber erst einmal in die Kategorie anschwitzen.

Dabei war unklar, ob Djokovic sich Tokio mit seiner Bubble überhaupt antut. Aber wer Djokovic kennt, weiß, dass er für sein Land da ist, wenn es ihn braucht. Er ist auch in dieser Hinsicht eine Ausnahmeerscheinung: Zahlreiche andere Spieler pfeifen auf Olympia. Alexander Antonitsch, derzeit als Turnierboss in Kitzbühel im Einsatz, wo gestern mit der Qualifikation begonnen wurde, weiß: „Während es für fast alle Sportler alle vier Jahre zum Höhepunkt kommt, haben die Tennisspieler vor und nach den Spielen Höhepunkte.“ Der Kärntner meint damit Wimbledon und die US Open, die Ende August starten.

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Absageflut

Dominic Thiem hatte schon unmittelbar vor seiner Handgelenksverletzung seine Olympia-Absage bekannt gegeben. Roger Federer meldete sich verletzt und will lieber topfit bei den US Open antreten, Rafael Nadal sagte schon bald für Tokio ab. Zahlreiche andere Spieler folgten dem Beispiel, nur die Hälfte aller Top-Ten-Spieler ist am Start – bei einem Grand-Slam-Turnier undenkbar. Weil sie lieber um Preisgelder spielen und sich im Ranking verbessern wollen.

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Der Grund für die Absageflut ist aber ein anderer: Im Ariake Tennis Park gibt es wie bei den anderen Wettbewerben keine Zuschauer, dazu leben die Athleten in einer Bubble. Nachdem die Spieler zuletzt wieder Freiheiten genießen konnten, müssen sie sich jetzt wieder einsperren lassen. „Bei uns müssen sich die Spieler nur regelmäßig testen lassen“, sagt Antonitsch. Dazu kommt das Publikum, 6.000 Fans sollen täglich zum Generali Open kommen. „Wir haben in der Quali schon gesehen, dass dies den Spielern taugt.“

Freilich sind auch Stars bei Olympia. Mit Ashleigh Barty, Naomi Osaka und Aryna Sabalenka haben die drei besten Damen im Ranking genannt. Und Olympia war immer eine Spielwiese für Stars. Ein Blick auf die Siegerliste der jüngsten drei olympischen Tennisturniere zeugt davon. Rafael Nadal (holte 2008 Gold, 2016 auch im Doppel) und Andy Murray (2012 und 2016) zählen zu den Allerbesten, die das Welttennis anzubieten hat.

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Goldiger Thiem-Coach

Roger Federer holte Silber 2012 und Doppel-Gold mit Stan Wawrinka 2008 in Peking. Novak Djokovic holte damals Bronze im Einzel. 2004 gab es in Athen mit den heutigen Thiem-Trainer Nicolás Massú zwar einen Überraschungssieger, die Besetzung war dennoch gut. Nummer eins war damals Federer, der früh scheiterte.