Australian Open: Berrettini und Dimitrow nach Marathons out
Während die Topstars am dritten Turniertag des mit 44,01 Mio. Euro dotierten ersten Grand-Slam-Turniers vorerst weiterkamen, sorgten zwei US-Amerikaner für Überraschungen in Melbourne. Tennys Sandgren verabschiedete mit dem Italiener Matteo Berrettini den ersten Top-Ten-Spieler, Tommy Paul rang Grigor Dimitrow (BUL-18) nach 4:19 Stunden nieder.
Davor hatten sich die Titelverteidiger Novak Djokovic und Naomi Osaka souverän in die dritte Runde der Australian Open gespielt. Der "Djoker" aus Serbien ließ trotz starkem Wind dem Wildcard-Spieler Tatsuma Ito beim 6:1,6:4,6:2 keine Chance. "Ich habe zu Beginn extrem gut gespielt", war Djokovic happy, der nun mit Yoshitio Nishioka erneut auf einen Japaner trifft. "Bei diesen Bedingungen spielt man nicht nur gegen den Gegner, sondern auch gegen den Wind. Auch mein Aufschlag hat die ersten beiden Sätze sehr gut funktioniert."
In der Night Session hatte Roger Federer kaum Probleme mit dem Serben Filip Krajinovic. Mit 6:1,6:4,6:1 fegte der Schweizer Altmeister seinen 27-jährigen Gegner vom Platz. Mit einem Marathon-Match ging der Tag zu Ende: Der als Nummer zwölf gesetzte Fabio Fognini (12) rang den Australier Jordan Thompson mit 7:6(4),6:1,3:6,4:6,7:6(10/4) nieder.
Einmal mehr hat Sandgren für eine Überraschung gesorgt. Der 28-jährige Weltranglisten-100., der vor zwei Jahren im Achtelfinale in Melbourne u.a. mit einem Fünfsatz-Sieg über Dominic Thiem sensationell das Viertelfinale erreicht hatte, rang nun den Weltranglisten-Achten Berrettini nieder. Nach 3:23 Stunden hieß es 7:6(7),6:4,4:6,2:6,7:5. Berrettini hatte zuletzt bei den US Open das Halbfinale erreicht.
Das Match von Sandgrens Landsmann Paul gegen den als Nummer 18 gesetzten Bulgaren Dimitrow verlief ähnlich: Auch hier gewann der Außenseiter die ersten beiden Sätze, der Favorit rettete sich in Satz fünf und am Ende siegte Paul noch mit 6:4,7:6(6),3:6,6:7(3),7:6(3). Das Tiebreak im fünften Satz wird beim ersten Major des Jahres im Champions-Tiebreak (also bis 10) gespielt. Dimitrow hatte im Schluss-Satz schon mit 5:3 geführt, dann bei 5:4 aber das Rebreak zum 5:5 zugelassen.
Vorjahres-Halbfinalist Tsitsipas profitierte von der Aufgabe von Philipp Kohlschreiber. Der Deutsche, der seit diesem Jahr wieder vom Österreicher Markus Hipfl betreut wird, leidet an einer Bauchmuskelverletzung.
Nun Osaka gegen Gauff
Auch bei den Damen sind die Stars weitergekommen. Nach der Weltranglisten-Ersten Ashleigh Barty aus Australien, Titelverteidigerin Osaka und Petra Kvitova (CZE-7) zog auch Serena Williams (USA-8) sicher in die Runde der letzten 32 ein. Nach 78 Minuten hatte die 38-jährige US-Amerikanerin, die in Melbourne schon siebenmal triumphiert hat, die Jagd nach ihrem 24. Major-Titel erfolgreich begonnen und Tamara Zidansek (SLO) mit 6:2,6:3 ausgeschaltet.
Ihre erst 15-jährige US-Landsfrau Coco Gauff rang die Rumänin Sorana Cirstea 4:6,6:3,7:5 nieder und somit kommt es zum Hit Gauff gegen Osaka. Es ist ein Re-Match der Linz-Siegerin gegen die Asiatin von den US Open. Die Partie hatte im vergangenen September vor allem wegen der sehr sportlichen Geste Osakas und dem Trost für den Teenager nach dem glatten Sieg für Schlagzeilen gesorgt.
Noch "sportlich am Leben" ist auch Caroline Wozniacki. Die ehemalige Nummer 1, die nach dem "Happy Slam" ihre Karriere beendet, rang die als Nummer 23 gesetzte Dajana Jastremska mit 7:5,7:5 nieder. Die 2018-Siegerin in Melbourne trifft nun auf die Tunesierin Ons Jabeur.
Marach weiter, Oswald out
Aus österreichischer Sicht gab es am Mittwoch einen Sieg und eine Niederlage: Oliver Marach, der mit dem Südafrikaner Raaven Klaasen als Nummer 8 gesetzt ist, steht im Doppel nach einem 6:2,4:6,6:3 gegen Miomir Kecmanovic/Christian Ruud (SRB/NOR) in der zweiten Runde. Für Philipp Oswald und dessen neuseeländischen Partner Marcus Daniel kam gegen das als Nummer 6 gesetzte Duo Marcel Granollers/Horacio Zeballos (ESP/ARG) mit 4:6,4:6 hingegen das Aus.
Dominic Thiem bestreitet in der Nacht auf Donnerstag (3. Match nach 01.00 Uhr MEZ/live ServusTV) seinen zweiten Einsatz. Der als Nummer 5 gesetzte Niederösterreicher trifft auf den Australier Alex Bolt.