Massen begrüßen iranische Kletterin am Flughafen: Ihre ersten Worte
Von Laila Docekal
Elnaz Rekabi ist plötzlich eine Nationalheldin für die Iraner - nur nicht so wie sich das Mullah-Regime es vorstellt. Als sie heute im Morgengrauen am Flughafen Teheran ankam, wurde sie von einer jubelnden Menschenmenge empfangen. Hunderte Menschen kamen, um ihr lautstark zuzujubeln und sie zu beklatschen, darunter viele Frauen ohne Kopftuch. Und das, obwohl sie sich in einem Instagram-Posting dafür entschuldigt hat, ohne Kopftuch angetreten zu sein und es als "unabsichtliche" Handlung dargestellt hat. Doch die Iraner wissen, dass dieses Posting unter großem Druck verfasst wurde.
In ihrem ersten Statement nach ihrer Landung sieht man ihr den großen Druck an, unter dem sie steht. Laut persischen Medien im Ausland soll ihr Bruder in Haft sein. Rekabi stammelt sich durch die Fragen, verweist auf ihr Instagram-Posting und entschuldigt sich noch einmal für den "Vorfall" und die nicht beabsichtigte Aufregung. Außerdem stimmt sie zu, dass ihr Auftritt fälschlich für die Protestbewegung missinterpretiert wurde und streitet ab, dass sie verschwunden war. Auf die Frage, ob sie weiter im iranischen Nationalteam bleibt, antwortet sie, dass sie nach Möglichkeit weiterhin vorwärts gehen will.
Wenige Stunden nachdem die Kletterin bei den asiatischen Meisterschaften ohne Kopftuch angetreten war, wurden ihr Handy und Reisepass abgenommen. Kurz darauf wurde bekannt, dass sie verhaftet wurde. Das löste in den sozialen Medien einen Aufschrei aus, zumal die Bilder von ihrem Auftritt zuvor viral gegangen waren.
Ob Rekabi nun inhaftiert wird oder sonstige Konsequenzen zu befürchten hat, ist offen.