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Maradona in Neapel: Messias der Fans, Freund der Mafia

Ciao, Diego. Neapel weint. Diego Maradona kam 1984 als Messias und als teuerster Spieler der Welt in die ärmste Stadt Italiens. Finanziert von Geldern der Mafia.

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Er führte SSC Napoli, bis dahin mehr Abstiegskandidat als Titelanwärter, zweimal zum Scudetto (1987, 1990) und gab den stolzen Neapolitanern ein völlig neues Selbstwertgefühl. Bis dahin von den Fans der Klubs aus dem Norden als „stinkende Affen, die sich endlich einmal waschen sollten“ verhöhnt, konnten sie es Juventus, Milan oder Inter endlich zeigen. Auch in Europa bestieg man im UEFA-Cup den Thron (1989).

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Schon nach dem ersten Meistertitel bat Maradona Napoli-Präsident Corrado Ferlaino, ihn zu verkaufen, wie Regisseur Asif Kapadia in seinem Dokumentarfilm „Diego Maradona“ herausarbeitet. Der Ruhm erdrückte ihn, die Abhängigkeit von der Mafia wurde unüberwindbar. Carmine Giuliano, führender Mafioso, wurde sein Freund und Untergang. Die Mafia hatte, was Maradona brauchte: Frauen und Kokain.

Nach dem Spiel am Sonntag feierte man drei Tage durch, ehe man sich schön langsam auf den kommenden Sonntag vorbereitete.

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Maradona wurde in göttliche Sphären erhoben und 1991 als Teufel in die Verdammnis geschickt. Weil er 1990 bei der WM in Italien mit Argentinien die Azzurri ausgerechnet in Neapel aus dem Turnier kickte. Maradona war bitter enttäuscht, dass die Neapolitaner nicht zu ihm und Argentinien, sondern zu Italien hielten. Das Tischtuch war zerrissen.

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Bei einem Lokalaugenschein in Neapel 2017, also 30 Jahre nach dem ersten Titel, wurden ein paar österreichische Fußballfans Zeugen der Omnipräsenz des Argentiniers. Vor dem Stadion wurden Trikots, Schals und Pullover von Maradona feilgeboten, Hauswände waren mit seinem Konterfei bepinselt.

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Der Taxifahrer, selbst ein Napoli-Ultra, brachte es auf den Punkt: „Wir werden nie vergessen, was Diego für die Stadt gemacht hat.“

 

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