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Leichtathletik im Sport Talk: Ein Professor und eine Frau Korporal

Es sind noch immer Eindrücke, die Raphael Pallitsch und Lena Pressler niemals vergessen werden. Die WM in Budapest vor wenigen Wochen brachten vor allem emotionale Höhepunkte. Im Sport Talk auf kurier.tv berichtet das 1.500-Meter-Ass und  Österreichs beste 400-Meter-Hürden-Läuferin über das Großereignis, aber auch über ihre Karrieren und Prüfungen. 

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"Für mich brachte die WM eine riesige Erleichterung", erzählt Pallitsch, der über seine 1.500 Meter in 3:36,47 Minuten persönliche Bestzeit aufstellte und letztlich Platz 26 erlief. Umso euphorischer war er danach beim Interview. Jetzt erklärt er warum: "Mein Ziel war es, zur WM zu kommen. Und bei mir war das ja auch absehbar, dass das zu Konflikt wird dem Training und den Wettkämpfen kommen wird. Ich habe früh erkannt, dass ich mich speziell vorbereiten muss und das ist mir super gelungen. Die Bestzeit ist nach dieser Saison mit den vielen Rennen ein Wahnsinn."

Von einem eindrucksvollen Erlebnis spricht auch Pressler. "Das Stadion mit den vielen Zuschauern ist man in der Leichtathletik gar nicht gewöhnt. Es war der Wahnsinn." Gelaufen ist es - fast wie erwartet - nicht so gut. Pressler wurde nach ihrem riesigen Erfolg bei der U23-EM in Espoo, wo sie Bronze holte, krank. "Ich habe eben länger nicht trainieren können, aber wichtig ist, dass ich einmal dabei war und reinschnuppern konnte."

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Während Pressler als eine der wenigen Leichtathleten beim Bundesheer arbeitet (die Frau Koropral sagt: "Es ist wichtig, ein geregeltes Einkommen zu haben, dafür bin ich dankbar"), konzentriert sich Pallitsch nun fast zur Gänze wieder auf seinen Sport. Das war nicht immer so, jahrelang war er Mittelschullehrer in Wien, lehrte an einer AHS Sport, Religion und Ethik, ehe er in die Leictathletik zurückkehrte. "Ich habe vor allem in der Corona-Zeit mit Training peu à peu gesteigert, für mich selbst. Und bald gemerkt, dass ich wieder Wettkämpfe bestreiten will. Erst dann ging ich an die Öffentlichkeit, als ich sah, dass ich auch in meinem Alter locker mithalten kann", erinnert sich der heute 33-Jährige, der aber noch immer einen Lehrauftrag an der Universität hat. Seine "erste Karriere" hatte er mit 25 beendet. Finanziell hat sich die Rückkehr nicht ausgezahlt, "als Lehrer habe ich mehr verdient."

Was beide über Gott, ihre letzten Stunden vor dem Wettkampf und über Gefahren sagen, sehen Sie im anstehenden Video:

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Die 22-jährige Niederösterreicherin Pressler  hätte auch fast woanders landen können. "Ich habe als Kind Karate ausgeübt und Fußball gespielt, bald aber schon bin ich in der Leichtathletik gelandet."

Beide haben natürlich ein großes Ziel, das sind die Olympischen Spiele 2024. "Dafür übt man den Sport aus", sagt Pressler, die Kniebeugen mit 90 Kilogramm bewältigt. Und auch alle andere Hürden, die ihr in den Weg gestellt werden.