Sport/Fußball

Wolfsbergs später Doppelschlag schockt die Austria

Die Wiener Austria hat am Sonntag in der Fußball-Bundesliga einen schweren Rückschlag hinnehmen müssen. Die Wiener mussten sich dem WAC nach zweimaliger Führung zu Hause verdient mit 2:3 (2:1) geschlagen geben. Die Wolfsberger behaupteten dadurch Rang vier. Matchwinner war der Ex-Austrianer Mario Leitgeb, der nach Standardsituationen alle drei WAC-Tore erzielte (14., 84., 92.).

Die Austria war nur in der Anfangsphase die bessere Mannschaft. Tore von Uros Matic (1.) und Christoph Monschein (17.) waren aber zu wenig. Die Wiener wurden für einen eklatanten Rückfall bestraft. Aus den vergangenen vier Ligaspielen haben sie nur zwei Punkte geholt. Der WAC fuhr den dritten Sieg gegen die Austria in Serie ein. Sein Rückstand auf den zweitplatzierten LASK beträgt zwei Zähler, der Vorsprung auf die Austria deren drei.

Bei der Austria spielte erstmals Maximilian Sax von Beginn an. Der Ex-Admiraner, der den Saisonstart wegen eines Knochenmarksödems verpasst hatte und hinter dem Sturmduo Monschein und Kevin Friesenbichler agierte, war noch der beste Offensivmann der Violetten.

Austria-Blitzstart

Der WAC, bei dem Stürmer Dever Orgill wegen einer Sperre und Gehirnerschütterung fehlte, kehrte nach der Cup-Heimniederlage gegen Rapid (0:3) zu seiner defensiven Viererkette zurück, wurde aber nach nicht einmal einer halben Minute kalt erwischt. Einen von Christopher Wernitznig bereits abgefälschten Halbvolley von Matic von knapp außerhalb des Strafraumes lenkte Nemanja Rnic ins eigenen Netz.

Die Austria hatte anfangs mehr vom Spiel, war vor allem in der Anfangsviertelstunde deutlich präsenter. Erst danach kämpften sich die Kärntner in die Partie. Den ersten WAC-Torschuss gab Marcel Ritzmaier ab (10.), eine Minute später vergab Bernd Gschweidl eine Großchance. Der Orgill-Ersatz schoss Austria-Torhüter Patrick Pentz nach Pass von Michael Liendl auf den Fuß (11.).

Leitgeb gelang der Ausgleich. Der Mittelfeldmann war bei einer zum Tor gedrehten Freistoßflanke von Wernitznig allerdings aus knapper Abseitsposition gestartet. Keine drei Minuten später war die Austria wieder voran. Monschein, der zuletzt schon im Cup gegen den Zweitligisten FAC (3:1) zweimal getroffen hatte, versenkte einen Freistoß von Matic aus dem Halbfeld mit einem Kopfball-Heber sehenswert im rechten Eck.

Wolfsberg bäumt sich auf

Wolfsberg blieb gefährlich, hatte ab der 30. Minute die zwingenderen Szenen. Wernitznig setzte den Ball nach guter Kombination aber am langen Eck vorbei (39.). Die Wiener, die in den fünf Ligaspielen davor nur zwei Tore erzielt hatten, waren nach Seitenwechsel völlig harmlos. Der WAC hatte phasenweise deutlich mehr Ballbesitz, Marc Andre Schmerböck scheiterte nach einer Flanke von Michael Novak aber noch völlig alleine an Pentz (75.).

Die Belohnung für den couragierten Auftritt der Wolfsberger folgte erst im Finish. Leitgeb setzte sich nach einem Eckball (84.) und einer Freistoßflanke (92.) von Liendl jeweils gegen James Jeggo durch und traf per Kopf. Der 30-Jährige, von 2014 bis 2016 eineinhalb Jahre bei der Austria unter Vertrag, sorgte für den dritten Dreierpack eines Spielers in dieser Bundesliga-Saison. Die beiden weiteren erzielten mit Liendl und Schmerböck beim 6:0 im August in Mattersburg ebenfalls WAC-Spieler.

Die Kärntner setzten ihren Vormarsch mit sieben Punkten aus den jüngsten drei Ligaspielen fort. Die Wiener dagegen blieben zum dritten Mal in Serie in der Liga zu Hause sieglos - und wurden dafür vom Publikum mit Pfiffen verabschiedet. Die Bilanz von Thomas Letsch ist nach 25 Bundesliga-Spielen als Austria-Trainer dadurch negativ: Zehn Ligasiegen unter dem Deutschen stehen vier Unentschieden und nun elf Niederlagen gegenüber.