Sport/Fußball

Vor dem Titelgewinn: Alle Neune für Alaba

Es ist doch wirklich immer dieselbe Leier. Die Besiegten gratulieren den Gewinnern schon jetzt schon zum Meistertitel, die Beglückwünschten wollen davon nichts wissen und verweisen auf die rechnerische Möglichkeiten. Nach dem 1:0 in Dortmund sind die Bayern Meister. So gut wie bei sieben Punkten Vorsprung. Und sollten sie diesen in den letzten sechs Runden noch verspielen, dann wären sie tatsächlich selbst schuld.

Für David Alaba wäre es nach 2010, 2013, 2014, 2015, 2016, 2017, 2018 und 2019 der insgesamt neunte Meistertitel mit den Bayern. Damit steht der Österreicher auf einer Stufe mit Thomas Müller, der ebenfalls schon acht Mal in München die Schale des Meisters stemmen durfte, und Franck Ribery, der vorerst noch Rekordhalter bei den Bayern ist. Seit 2013 waren auch die Herren Neuer, Martinez und Boateng bei allen Meisterstücken der Münchner dabei.

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Jubel-Meldungen

Dortmund-Verteidiger Mats Hummels gratulierte schon unmittelbar nach der Niederlage seinen ehemaligen Mannschaftskollegen zum Titel. Auch die internationalen Medien glauben nicht mehr daran, dass die Bayern diesen Vorsprung noch verspielen. „Es ist immer Bayern. Magie von Kimmich – und der Titel in Reichweite“, meinte die Gazzetta dello Sport. Die spanische Mundo Deportivo: „Die Bayern riechen nach Meister. Kimmichinho hat den Unterschied ausgemacht.“ Der Schweizer Blick sieht es ähnlich: „Noch sind sechs Runden in der Bundesliga zu spielen. Nach der 0:1-Pleite der Dortmunder gegen die Bayern ist das Titelrennen aber so gut wie gelaufen. Ob BVB-Trainer Lucien Favre nun in den nächsten Wochen auf BVB-Abschiedstour geht? Das bleibt abzuwarten.“

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Geht Favre?

Ob Favre in Dortmund bleibt, ist nach einigen Aussagen ungewiss. Auf die Frage, ob er Sorge vor einer neuerlichen Diskussion habe, kein Titel-Trainer zu sein, reagierte Dortmund-Coach Favre: „Das sagt man hier seit Monaten. Ich lese nicht die Zeitung, aber ich weiß, wie es geht. Ich werde darüber sprechen in ein paar Wochen.“ Bei einem Grübler wie Favre stimmen solche Aussagen nachdenklich.

Die Schlussfolgerung von Sky-Experte Lothar Matthäus ließ nicht lange auf sich warten: „Ich habe mir gleich gedacht: Lucien Favre weg, Niko Kovac kommt. Das war mein erster Gedanke nach der Aussage gerade eben. Wahrscheinlich sucht Dortmund ab Sommer einen neuen Trainer.“

Favre jedenfalls bemühte sich danach, die Aussagen zu korrigieren und versicherte ausdrücklich, nicht ans Aufgeben in Dortmund zu denken. „Ich bin falsch verstanden worden. Wir alle waren nach dem Spiel sehr enttäuscht.“