Sport/Fußball

US-Star Megan Rapinoe tritt ab, Europas Frauenfußball holt auf

Megan Rapinoe hat ihre Team-Karriere beendet. Die 38-Jährige wurde in Chicago beim Spiel zwischen den USA und Südafrika ausgewechselt. Am 15. Oktober spielt sie zum letzten Mal für ihren Klub OL Reign.

Mitspielerin Alexis Morgan sagte: „Dein Vermächtnis ist so viel größer als das, was du auf dem Feld getan hast.“ Bekannt wurde Rapinoe auch als lautstarke Aktivistin, die sich für Gleichberechtigung und soziale Gerechtigkeit einsetzte.

2006 gab sie ihr Debüt in der Nationalmannschaft.

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Beim bestbesuchten Spiel der Frauenfußballgeschichte war nicht einmal die 38-Jährige bereits dabei. Zwei Jahrzehnte lang galt das Finale der WM 1999 als das Nonplusultra im Frauenfußball, weil 90.185 Zuschauer in der Rose Bowl in Pasadena waren.

Die USA holten sich im Elferschießen gegen China den Titel.

Europas Durchbruch

In Europa brachte vor allem die Einführung der Gruppenphase in der Champions League den Durchbruch. 2022 wurde so zum Jahr der Rekorde im Frauenfußball.

Weltweiter Rekordbesuch sind die 91.648 Fans im Camp Nou beim Halbfinale der Champions League zwischen Barcelona und Wolfsburg. Beim EM-Finale zwischen England und Deutschland kamen 87.192 Fans im Wembley-Stadion.

Bei all der Euphorie, die vor allem durch die enorm erfolgreiche EM 2022 in England ausgelöst wurde, stellt sich immer wieder die Frage: Wie nachhaltig wirkt sich diese Entwicklung in den europäischen Ligen aus?

Fliegende Prozente 

Eine Analyse der internationalen Sportmarketingagentur Two Circles zeigte Anfang des Jahres 2023, dass die Zuschauerzahlen in den Ligen der vier EM-Semifinalisten (England, Deutschland, Schweden, Frankreich) gegenüber dem Vorjahr im Schnitt um 182 Prozent gestiegen sind.

In der englischen Liga betrug der Zuwachs 267 Prozent – in lediglich vier Liga-Spielen waren zusammen mehr Fans in den Stadien als in der gesamten Saison 2021/’22 (250.000).