Stürmertag in der Liga: Millionendeal für Kara, Leihe für Monschein
Von Alexander Huber
Der Donnerstag ist der Stürmer-Tag. Gleich mehrere Bundesligisten haben heute einen Wechsel eines Angreifers zu verkünden, haben das bereits getan oder bereiten eine offizielle Meldung vor.
Um 16 Uhr wurde die Verabschiedung von Ercan Kara durch Rapid offiziell. Die Hütteldorfer haben bereits vergangene Woche eine Einigung mit Orlando über die Ablöse erzielt.
Video als Ankündigung
Der Teamstürmer musste aber natürlich vor Ort seinen Medizincheck erledigen, ist am Dienstag in die USA geflogen und hat am Mittwoch ein erstes kurzes Video mit seinem neuen Klub aufgenommen.
Kara ist von hinten mit dem Trikot mit der Nummer 9 auf dem Weg ins Stadion zu sehen. Orlando kündigte in der Nacht weitere News an.
Konkret bekommt der Wiener einen Vertrag bis Ende 2024 als "Designated Player", das heißt Kara kann ohne Limit nach oben bezahlt werden. Zusätzlich gibt es eine Option bis Ende 2026.
Rapid-Sportchef Zoran Barisic meint zum Abgang des Stürmers: „Ercan Kara hat sich in seiner Zeit bei uns bemerkenswert entwickelt und wurde rasch zu einem sehr wichtigen Spieler für uns. Wir wollten ihn schon vor mehr als einem Jahr längerfristig an uns binden, kamen aber zu keinem Abschluss. Vielmehr wissen wir seit einiger Zeit von seinem Wechselwunsch und trotzdem hat er in jedem Training und Spiel alles gegeben, was sehr für ihn spricht."
Vom Wechsel von Grün auf Violett sagt Barisic: "Nun hat er wenige Monate vor Ablauf seines Rapid-Vertrages ein Angebot vorliegen, dass wir ihm einfach nicht verwehren können, da wir uns mit seinem neuen Klub auch einigen konnten. Ich wünsche Ercan Kara in seiner weiteren Karriere alles Gute und viel Erfolg, wenn er seine Einstellung behält, kann er sicher in noch höhere Sphären vordringen.“
Ercan Kara sagt in der Rapid-Aussendung zu seinem vorzeitigen Wechsel: „Ich werde Rapid für die Chance, die mir vor zwei Jahren geboten wurde, immer dankbar bleiben. Die Zeit in Hütteldorf war für mich ein großes Erlebnis. Ich möchte mich bei allen Fans für ihre Unterstützung bedanken, ebenso natürlich bei allen Trainern, Betreuern, Mitarbeitern und meinen Mannschaftskollegen. Ich wünsche dem Klub, für den ich versucht habe, immer alles zu geben, viel Erfolg und werde Grün-Weiß sicher weiter in meinem Herzen tragen. Ich bin vor zwei Jahren als Spieler gekommen und verlasse Rapid jetzt als riesengroßer Fan“, so der 26-jährige.
Zur Sicherheit warten
Dass sich die Hütteldorfer davor nie offiziell zu Orlando geäußert haben, liegt an den Erfahrungen mit Dejan Ljubicic. Der heutige Köln-Legionär wäre vor zwei Jahren um rund drei Millionen Euro zu Chicago gewechselt und reiste – wie Kara – aus dem Trainingslager in der Türkei ab.
Das MLS-System sieht vor, dass ein Mediziner nochmals alle Werte und Daten checkt. Da bei Ljubicic eine (nicht existierende) Kreuzbandverletzung diagnostiziert wurde, konnte Chicago den Neuzugang nicht bei der Liga anmelden.
Der Transfer platzte, Ljubicic reiste aus den USA zurück – und spielte nach dem ersten Lockdown die beste Frühjahrssaison im Rapid-Dress.
Diesmal geht alles gut, Kara darf sich auf sein Millionengehalt freuen.
Ein pikantes LASK-Gerücht kommt aus Griechenland: Bei PAOK soll eine offizielle Anfrage für Stefan Schwab eingehen, die Linzer würden sich seit einigen Tagen intensiv für den Mittelfeldstrategen interessieren.
Der Ex-Rapid-Kapitän hat zuletzt den Stammplatz verloren und wäre fünf Monate vor Vertragsende gegen eine überschaubare Ablöse zu haben.
Will Schwab Thessaloniki bereits verlassen, um nach Linz zu übersiedeln? Denn griechische Medien berichten auch, dass PAOK-Trainer Lucescu den Ex-Rapidler weiterhin schätzen würde.
Schwab sagt LASK ab
Schwab hält bei bereits 29 Pflichtspiel-Einsätzen und soll kurz vor einer automatischen Vertragsverlängerung durch eine gewisse Anzahl an Einsätzen stehen. Der Top-Vertrag würde sich dann bis Sommer 2023 verlängern.
Auf KURIER-Anfrage gibt der 31-Jährige Auskunft und bestätigt den Lockruf vom LASK: „Es gibt Interesse von mehreren Vereinen, auch aus Linz.“
Der LASK erhält allerdings – wie die anderen Vereine – eine Absage: „Ich bleibe bei PAOK. Ich habe keine Absicht, den Verein im Winter zu verlassen.“
Einigung über Gehaltsbeteiligung
Ums Gehalt ist es zuletzt auch bei Christoph Monschein gegangen. Der LASK will den Stürmer, der nie zu den Plänen von Trainer Andreas Wieland gepasst hat, verleihen. Altach will aber den teuren Vertrag nicht übernehmen.
Ob oder wie viel der LASK künftig mitzahlt, ist nun geregelt: Laut „VN“ und „Sky“ wurde eine Einigung erzielt. Der frühere Austria-Stürmer wird noch rechtzeitig zur Abreise ins Trainingslager an Altach verliehen. Am Nachmittag wurde der Wechsel offiziell bestätigt.
Ebenfalls verliehen wurde ein Top-Talent. Salzburg gab bekannt, dass Dorgeles Nene bis Saisonende für Ried stürmen darf. Der 19-Jährige aus Mali kam bei Kooperationsverein Liefering in der 2. Liga in 16 Spielen auf acht Tore und sieben Assists.
Aufgrund der Verletzung von Mittelstürmer Chabbi machten sich die Innviertler auf die Suche nach Hilfe – und Salzburg kann erneut einen künftigen Bundesliga-Spieler an die Liga gewöhnen.
Künftig wäre dieser Transfer wohl nicht mehr möglich. Die FIFA will ab Sommer nur noch maximal acht Leihen pro Verein erlauben. Nene, der offiziell von Salzburg abgegeben wird, ist aber bereits die neunte laufende Leihe des Serienmeisters.
Sturm kauft ein
Und der teuerste Deal des Tages könnte Sturm betreffen: Wie berichtet stehen die Grazer vor der Verpflichtung des 18-jährigen Dänen Rasmus Höjlund. Der Yeboah-Nachfolger kommt aus Kopenhagen, ließ dort sein Talent aufblitzen, war aber noch nicht Stammspieler.
Da der Nachwuchsteamstürmer, der rund zwei Millionen Euro kosten soll, noch seinen Medizincheck erledigen muss, wird es mit einem offiziellen Transfer am Donnerstag aber knapp.