Spiel gedreht und dominiert: Der LASK deklassiert Eindhoven
Verkehrte Fußballwelt auf der Linzer Gugl. PSV Einhoven, immerhin 24-facher niederländischer Meister, war in Oberösterreich zu Gast und mit seiner hochbegabten Mannschaft (Marktwert 211 Millionen Euro, LASK 26 Mio.) klarer Favorit in der Gruppe.
Nach 90 Minuten voller Unterlegenheit fuhren die Holländer mit einer 1:4-Packung wieder nach Hause.
Aber alles der Reihe nach.
Die Partie begann mit einer Fehlentscheidung. Nach einem patscherten Handspiel von Holland gab es Elfmeter, obwohl der Linzer knapp außerhalb des Strafraums gestanden war. Daniel Schwaab war’s egal. Der Deutsche verwandelte zum 1:0 für die Niederländer (5.). Bis zur Pause sollte der Elfmeter der einzige Schuss der Gäste bleiben.
Unbeeindruckt
Ganz anders der LASK, der völlig unbeeindruckt vom frühen Gegentor nach vorne spielte und sich bis zum Seitenwechsel gleich 18 Schüsse erarbeitete. Und erspielte. Denn nach zahlreichen Ballgewinnen durch das gewohnt starke Pressing spielten die Oberösterreicher dieses Mal auch viel besser Fußball als noch beim 0:0 im ersten Duell in Eindhoven vor zwei Wochen. Dem Ausgleich am nächsten kam Dominik Frieser, dessen Schuss einen Meter vor der Linie von Feldspieler Gutierrez geblockt wurde (37.). Zuvor war Raguz mit zwei Kopfbällen und Michorl durch einen Weitschuss vorstellig vorstellig geworden.
Dass von den 18 Schüssen der Linzer nur zwei aufs Tor gingen, lag vor allem an der dichten Strafraumbesetzung der Niederländer, durch die es die Linzer entweder aus schlechter Position versuchen mussten oder beim Abschluss keinen Platz hatten.
An der Dominanz des LASK änderte sich nach Seitenwechsel nichts. Und natürlich musste dies auch irgendwann belohnt werden. Einen Kopfball von Trauner nach Michorl-Ecke konnte der holländische Keeper gerade noch parieren (49.), ein paar Minuten später war er aber machtlos. Ranftl traf von der Strafraumgrenze mit seinem schwächeren linken Fuß ins rechte Eck (57).
Starke Phase
Der Ausgleich war der Auftakt zu einer völlig entfesselten Phase der Linzer. Zunächst musste wieder ein Holländer einen Potzmann-Schuss von der Linie kratzen. Die Führung der Gastgeber entstand dann ausnahmsweise aus einem Konter. Goalie Zoet konnte einen Goiginger-Schuss nur abprallen lassen, Frieser staubte ab (60.). Der unermüdliche Raguz hatte vier Minuten später das 3:1 am Kopf. Um am Drücker zu bleiben, brachte LASK-Coach Ismael mit Klauss und Tetteh zwei frische Stürmer.
Es sollte sich bezahlt machen. Klauss, der zuletzt seinen Stammplatz an Raguz verloren hatte, wurde zum Goldgriff. Nachdem zunächst noch Torhüter Schlager bei der einzig nennenswerten Chance der Gäste gegen Bruma Sieger geblieben war (74.), entschied der Brasilianer mit einem Doppelpack per Kopf die Partie (78., 82.).
Der LASK könnte nun im nächsten Spiel bei Gruppen-Schlusslicht Trondheim den Aufstieg fixieren, wenn Eindhoven zugleich auch gegen Sporting Lissabon verliert.