Der Joker sticht: Rapid schlägt den LASK und ist neuer Zweiter
Schön war es nicht, aber erfolgreich: Rapid hat gegen den LASK auf Kampf, Defensive und die Joker gesetzt. Das brachte einen 1:0-Sieg und Platz zwei, während die Linzer weiter abstürzen.
Die Rapid-Aufstellung hat sich vor Anpfiff wie eine B-Elf gelesen. Zu den bekannten Ausfällen kamen hineinrotierte Reservisten. Am auffälligsten von den vier Neuen: Ercan Kara stand bei einer nominell defensiv orientierten Elf an vorderster Front, erstmals seit seinem Wechsel aus Horn von Beginn an.
Wie in Salzburg wurde im 3-4-2-1 gestartet, Dejan Ljubicic gab den überragenden Abwehrchef. Überraschenderweise wurde Yusuf Demir nach seinem starken Heimdebüt gegen Sturm nicht mit nach Pasching genommen.
Beim LASK weiß man hingegen, was man bekommt. Im 3-4-3 fand sich nur ein unerwartetes Gesicht: Andres Andrade spielte links außen, hinter Wintereinkauf Husein Balic. Den SKN-Flügel hätte Rapid auch gerne verpflichtet. Leo Greiml bekam es mit dem Sprinter zu tun. Als der freigespielte Andrade seine zweite Flanke unbedrängt auf die leeren Tribünen schoss, wurde LASK-Trainer Valerien Ismael emotional. Ansonsten war es bei einem zweikampf-intensiven Spiel ruhig in Pasching.
Lautstarke Goalies
Nur die beiden Torhüter Alex Schlager und Tobias Knoflach hatten viel Zeit, um ihre Vorderleute zu coachen – und taten das auch lautstark.
Erst in Minute 26 gab es die erste Chance. Der LASK, das gefährlichste Team nach Einwürfen, hatte Gernot Trauner nach vorne beordert. Auf einen Holland-Einwurf folgte ein Seitfallzieher des Abwehrchefs, Knoflach hielt.
Eine Minute später war Greiml nach einem Corner weniger elegant und setzte den Ball mit der Hüfte daneben. Die Hausherren wurden besser, ließen aber die aus dem Herbst bekannte Dringlichkeit vermissen.
Immerhin ging sich noch vor dem Pausenpfiff die erste Möglichkeit aus dem Spiel heraus aus. Stefan Schwab hatte zurückgelegt, Dejan Petrovic schloss vom Sechzehner zu schwach ab (43.).
Nur 30 Sekunden nach Wiederanpfiff gab es Elfer-Alarm: Max Hofmann köpfelte und traf Marko Raguz danach mit der Hand im Gesicht. Schiedsrichter Schörgenhofer ließ weiterspielen.
Der Regen hatte aufgehört und der LASK kam ins Laufen. Es folgten eine Druckphase des Favoriten und zwei Topchancen: Raguz köpfelte zuerst nach einem Corner aus fünf Metern drüber (59.). Eine Minute später hielt Knoflach einen abgefälschten Schuss des Mittelstürmers.
Taxi Fountas und Thorsten Schick sollten als Joker für Entlastung sorgen, spielerische Linie war bei den Hütteldorfern ohnehin kaum gefragt. Stefan Schwab sah gelb, der Kapitän wird am Sonntag gegen den Dritten WAC gesperrt fehlen.
Meisterliche Effizienz
Und in Minute 86 passierte das, worauf Rapid gewartet hatte: Dem LASK unterlief ein Fehler. Philipp Wiesinger, an sich die Zuverlässigkeit in Person, spielte zu schwach zu Schlager zurück. Taxi Fountas sprintete, spitzelte und traf zum 0:1. Trainer Didi Kühbauer jubelte ausführlich Richtung Haupttribüne.
In der Nachspielzeit wurde ein starker Fountas-Heber zu Schlagers Beute. Der letzte Aufreger: Schörgenhofer verlängerte die Nachspielzeit und Peter Michorl setzte einen Freistoß in Minute 97 an die Latte. Rapid gewann damit seit dem Wiederaufstieg der Linzer fünf der sechs Auswärtsspiele.
Hartberger Comeback beim WAC
Die Hartberger bleiben indes der Favoritenschreck, zumindest wenn es nicht gegen Salzburg geht: Nach dem 2:1 beim LASK gab es ein 4:2 beim WAC. Zwar gerieten die Oststeirer wie schon zuletzt beim 0:6 gegen Salzburg am Sonntag früh in Rückstand: Schmerböck, der überraschend für Dieng in die Startelf gerückt war, traf für die Wolfsberger (5.).
Das 1:0 bereitete Torjäger Weissman vor. Laut WAC-Präsident Riegler soll der Israeli klare Präferenzen haben, wo er künftig spielen will: in Deutschland oder in England.
Warum Weissman so begehrt ist, bewies der 24-Jährige mit seinem 24. Tor in seinem 24. Liga-Spiel: Mit einem Ferserl ließ er Keeper Swete keine Chance (37.). Das 2:0 war aber keine Vorentscheidung. Denn die Gäste kamen noch vor Seitenwechsel zum Anschlusstor. Rep schloss einen Alleingang erfolgreich ab (40.).
Kurz nach der Pause folgte die spielentscheidende Szene: Nach einem Foul am eingewechselten Tadic im Strafraum wurde Rnic ausgeschlossen. Den Elfer verwertete der Gefoulte – 2:2 (48.). Hartberg setzte nach und kam sechs Minuten später zur Führung: Dossou traf zum 3:2. Dem nicht genug: Dante stellte noch auf 4:2 (78.).