Sport/Fußball

Historischer CL-Aufstieg und EM-Achtelfinale: Das Fußballjahr 2021

Das Sport-Jahr 2021 hat viele Großereignisse gebracht, sowohl die Olympischen Spiele in Tokio als auch die paneuropäische Fußball-EM gingen wegen der Corona-Pandemie ein Jahr verspätet in Szene. Dazu kamen für Österreich ebenfalls sehr erfolgreich verlaufene Wintersport-Weltmeisterschaften und spannende Wahlen um die Chefposten im Fußball- und Skiverband. Tennis-Ass Dominic Thiem wurde indes von einer Blessur gebremst.

Der erste Teil des sportlichen Jahresrückblicks. Im Fokus: Österreichs Fußball, seine Höhen und Tiefen.

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Der ÖFB und das EM-Achtelfinale

Juni/Juli: Italien krönt sich zum zweiten Mal nach 1968 zum Europameister. Im Endspiel der paneuropäischen Titelkämpfe wird im Wembley-Stadion in London England im Elfmeterschießen mit 3:2 niedergerungen. Österreich schafft es bis ins Achtelfinale. Den ersten Sieg einer österreichischen Mannschaft bei einer EM-Endrunde feiern David Alaba und Co. gleich im ersten Spiel mit 3:1 gegen Nordmazedonien, es folgen ein 0:2 gegen Niederlande sowie ein 1:0 gegen die Ukraine. Im Achtelfinale liefert die Auswahl von Franco Foda Italien einen heißen Fight auf Augenhöhe und muss sich erst in der Verlängerung mit 1:2 geschlagen geben.

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Am 12. Juni bangt ganz Fußball-Europa um das Überleben von Christian Eriksen. Der dänische Nationalspieler kollabiert im Gruppenspiel gegen Finnland, Helfer führten lebensrettende Maßnahmen aus. Die in der 43. Minute unterbrochene Partie wird später fortgesetzt. Nicht nur in diesem Fall sorgt die UEFA-Politik für Kopfschütteln, sondern auch bezüglich Abwälzen der Verantwortung auf die lokalen Behörden in der Corona-Frage und des Regenbogen-Verbots. Erstmals kommt bei einer EM-Endrunde der Videoschiedsrichter-Assistent (VAR) zum Einsatz, die Entscheidungen bei den zu bewertenden Szenen werden schnell und überwiegend richtig getroffen.

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Die WM-Qualifikation

März bis Dezember: Das ÖFB-Team schließt die WM-Quali-Gruppe F hinter Dänemark, Schottland und Israel nur auf Rang vier ab. Dennoch lebt im Play-off die Chance auf eine Teilnahme an der Endrunde 2022 in Katar. Am 24. März 2022 geht es auswärts gegen Wales, im Falle eines Sieges würde es die ÖFB-Auswahl fünf Tage später in Wien mit dem Gewinner aus Schottland gegen die Ukraine zu tun bekommen. Sollte man auch diese Partie für sich entscheiden, wäre Österreich zum ersten Mal seit 1998 und zum insgesamt achten Mal bei einer WM dabei.

Das ÖFB-Team schließt 2021 erstmals seit 2016 nicht mit einer positiven Jahresbilanz ab. Sieben Siege, zwei Remis und sieben Niederlagen stehen zu Buche. Das Torverhältnis lautet 24:23. Durch WM-Qualifikation und EM in einem Jahr sind 2021 insgesamt 16 Länderspiele zu absolvieren - ein Rekord in der ÖFB-Geschichte. Die Nations League bringt 2022 von 3. Juni bis 25. September Kroatien, Dänemark und Frankreich als Gegner.

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Salzburgs historischer CL-Aufstieg

Februar bis November: Chelsea holt sich im Mai die Champions-League-Trophäe mit einem 1:0 in Porto gegen Manchester City. In Danzig gewinnt Villarreal, das zuvor im Sechzehntelfinale auch Red Bull Salzburg ausgeschaltet hat, überraschend die Europa League. Die Spanier ringen Manchester United im Finale in einem packenden Elfmeterschießen mit 11:10 nieder. In der laufenden Saison fixiert Salzburg mit einem 1:0 gegen FC Sevilla durch ein Tor von Noah Okafor den Aufstieg in die K.o.-Phase, die Gruppe wird auf Platz zwei hinter OSC Lille beendet. Im Achtelfinale wartet Schwergewicht Bayern München, die Spiele finden am 16. Februar in Wals-Siezenheim und am 8. März in München statt.

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Der LASK gewinnt in der Conference League die Gruppe A und ist damit im März im Achtelfinale mit dabei, die Auslosung erfolgt im Februar. Für Rapid Wien platzt der Traum vom Europa-League-Aufstieg, nach einem 1:0 in Genk gelingt aber der Umstieg in die Conference League. Sechzehntelfinalgegner ist im Februar Tottenham oder Vitesse Arnheim. Für SK Sturm Graz ist indes die Europacupsaison vorbei, es wird nur der letzte Platz in der Gruppe B der Europa League.

Nichts Neues in der Bundesliga

Jänner bis Dezember: Red Bull Salzburg gewinnt zum achten Mal den ÖFB-Cup und zum achten Mal en suite den Meistertitel in der Bundesliga. Inklusive der drei Titel des Vorgängerclubs Austria Salzburg hält der Verein nun bei 15 österreichischen Meisterschaften. In derselben Gangart geht es auch 2021/22 weiter. Nach 18 Runden hält Salzburg bei 45 Zählern und hat damit 14 Vorsprung auf die Verfolger Sturm Graz und WAC.

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Der Meistertitel 2020/21 in Deutschland geht an Bayern München. Die Bayern triumphieren zum insgesamt 31. Mal und zum neunten Mal in Folge. Für David Alaba ist es der zehnte und gleichzeitig letzte Bundesliga-Titel, er unterschreibt einen Fünfjahresvertrag bei Real Madrid. Meister der Premier League wird Manchester City, in Italien werden die Ehren zum 19. Mal Inter Mailand zu teil. In der Serie A ist seit August auch Marko Arnautovic bei Bologna FC aktiv. In der La Liga setzt sich Atletico Madrid durch, in der Ligue 1 OSC Lille.

Die ÖFB-Präsidentenwahl

17. Oktober: Gerhard Milletich wird im Rahmen der Ordentlichen Bundeshauptversammlung in Velden zum neuen ÖFB-Präsidenten gewählt. Der 65-jährige Burgenländer erhält elf von 13 möglichen Stimmen, die zwei Gegenstimmen kommen von den Landesverbänden Salzburgs und Tirols. Zuvor setzt sich Milletich am 11. September im Wahlausschuss im zweiten Wahlgang gegen Roland Schmid durch. Milletich folgt Leo Windtner nach, der nach zwölfeinhalb Jahren den Chefposten räumt. Hauptberuflich führt Milletich als Miteigentümer die Geschäfte des Bohmann Verlags, eines der größten Verlagshäuser in Österreich.

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Fußballer und Fußballerin des Jahres

Dezember: Österreichs Fußballer des Jahres 2021 heißt wie im Vorjahr David Alaba. Der Profi von Real Madrid setzt sich in der von der APA - Austria Presse Agentur unter den zwölf Bundesliga-Trainern durchgeführten Wahl mit 44 Punkten klar vor Karim Adeyemi (Red Bull Salzburg/25) und Christoph Baumgartner (Hoffenheim/8) durch. Für Alaba ist es die insgesamt achte Kür, er ist damit klarer Rekordhalter.

Fußballerin des Jahres ist Nicole Billa. Die Stürmerin von 1899 Hoffenheim gewinnt bei der unter den Verantwortlichen der zehn Frauen-Bundesliga-Teams durchgeführten Wahl zum zweiten Mal nach 2019. Die 25-jährige Tirolerin sorgt mit 25 Punkten für eine neue Rekordmarke. Bayern-Legionärin Sarah Zadrazil teilt sich mit Frankfurts Barbara Dunst (je 9 Zähler) Rang zwei.