Sport/Fußball

Salzburg wird gegen Liverpool wohl viele Tore schießen müssen

Salzburg ist ja normalerweise vielmehr eine Kultur- als eine Fußballstadt. Momentan ist das anders: Fußball ist das Thema, egal wohin man auch kommt. Immerhin schaut am Dienstag ja auch die ganz große Fußballwelt in der Kleinstadt an der Salzach vorbei. Mit dem FC Liverpool gastiert der regierende Champions-League-Sieger im letzten Gruppenspiel beim österreichischen Meister. Und der kann die Reds schon mit einem 1:0-Heimsieg ausschalten und selbst ins Achtelfinale der Königsklasse aufsteigen.

Beim Verein selbst wird auf Business as usual gemacht. Die Vorbereitung läuft praktisch genauso ab wie vor einem ÖFB-Cupspiel gegen Gramatneusiedl unter der Woche. Am Sonntagvormittag laufen jene Spieler aus, die am Samstag gegen WSG Tirol im Einsatz waren. Die nicht eingesetzten Spieler wie Zlatko Junuzovic oder Dominik Szoboszlai haben eine ganz normale Trainingseinheit. Am Nachmittag ist dann frei. Am Montag läuft das dann umgekehrt ab. Am Vormittag ist frei, dafür wird am Nachmittag trainiert.

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Nach zwei enttäuschenden Unentschieden gegen St. Pölten (2:2) und Admira (1:1) fand Salzburg am Samstag in der Bundesliga wieder auf die Siegerstraße zurück. WSG Tirol wurde mit 5:1 geschlagen. Salzburg-Trainer Jesse Marsch war zufrieden, aber das ist er eigentlich nach jedem Spiel: "Das war heute sehr ordentlich, die Mentalität hat gestimmt. Es war sehr professionell, weil der Fokus wirklich auf diesem Spiel lag", meinte der US-Amerikaner, der nur mehr das Auswärtsspiel bei Hartberg erfolgreich über die Runden bringen muss, um mit seiner Mannschaft den kompletten Bundesliga-Herbst ungeschlagen zu bleiben.

Rückschlüsse auf die Partie gegen Liverpool lässt das Spiel gegen Wattens freilich nicht zu. Zu leicht wurde es den Salzburgern gemacht, zu viele haarsträubende Fehler unterliefen den Tirolern in der Defensive. Das ärgerte auch Trainer Thomas Silberberger: "Wir machen es den Gegnern aktuell zu leicht. Wenn man nach neun Minuten hier 0:2 hinten liegt, dann ist man bedient. Aber trotzdem ärgern mich die Gegentore. Die waren zu billig und zum Teil slapstickmäßig. Drei Tore haben wir ihnen geschenkt. Das war an Naivität nicht zu überbieten."

Aber auch den Salzburgern unterliefen in der Defensive Fehler, die ihnen gegen Liverpool nicht passieren sollten. Da sie aber schon die ganze Saison mitprägen, ist davon auszugehen, dass man am Dienstag viele Tore brauchen wird, um den notwendigen Sieg einzufahren. Denn Chancen wie sie Wattens vergab, werden sich die Engländer nicht entgehen lassen. Auch Trainer Marsch weiß, dass die Defensive der Schlüssel zur Sensation sein wird: "Egal, ob wir mit Dreier-, Vierer- oder Sechserkette spielen werden. Gegen Liverpool ist die Absicherung natürlich wichtig", meinte Marsch.

Sonst ist auch ihm die allgegenwärtige Vorfreude auf Dienstag schon anzumerken. Seine Mannschaft und er haben ja auch nichts zu verlieren. Der Erfolgsdruck liegt alleine auf dem FC Liverpool.  "Wir sind begeistert aber ruhig. Die Energie und Konzentration sind optimal. Wir können nicht überraschen, sie verstehen unseren Fußball. Aber wenn wir unsere beste Leistung abrufen, haben wir gute Chancen. Wir müssen mit all unserem Selbstvertrauen spielen", sagt Salzburgs Trainer.