Redebedarf bei Rapid nach den 200 Cup-Minuten gegen Gurten
Von Alexander Huber
Gurten hat sich einen Platz in den Fußball-Geschichtsbüchern gesichert: Der Regionalligist lieferte Rapid eines der längsten Duelle. Anpfiff um 20.30 Uhr, Ende erst um 23.50 Uhr – 200 Minuten Spannung, Hoppalas und Tore brachte die Zweitrundenpartie. Nach dem Stromausfall im alten Rieder Stadion und der Zwangspause über 48 Minuten schien beim Drittligisten der Stecker gezogen.
90 Minute lang enttäuschende Wiener siegten nach Verlängerung 5:2.
Komplikationsfrei verlief hingegen für die Austria das Derby-Aufwärmprogramm: Nach all dem Frust in der Meisterschaft konnten die Violetten mit einem 4:0 (1:0) bei St. Anna die Pflicht vor dem 341. Duell mit dem Erzrivalen souverän erledigen.
"Rotation war gut"
„Das Trainerteam wird die Leistung der ersten 80 Minuten sicher mit der Mannschaft besprechen“, kündigt Rapid-Sportdirektor Markus Katzer nach einer kurzen Nacht im KURIER-Gespräch an. Allzu lange wollen sich die Verantwortlichen mit dem mühsamen Ausflug zum Rieder Volksfest aber auch nicht aufhalten.
„Die Rotation war gut, weil wir allen Kaderspielern Chancen auf Spielminuten geben wollen. Die Leistung war in der regulären Spielzeit aber nicht gut. Das Derby muss ganz anders werden. Und darauf legen wir auch den Fokus“, sagt Katzer.
Leistungsgefälle
Was Rapid noch länger verfolgen wird, ist das Leistungsgefälle im an sich großen Kader: Lediglich Oswald konnte seit Saisonbeginn zum Niveau der Stammspieler aufschließen. Die klassischen Joker haben sich wieder nicht für mehr empfohlen.
Bei der Austria konnte speziell Fitz mit einem traumhaften Weitschuss Selbstvertrauen sammeln. Holland muss hingegen verletzt passen, für den Routinier war bereits nach wenigen Minuten Schluss.
Burgstallers Entscheidung
Rapid-Kapitän Burgstaller darf - sofern vom Ärzteteam grünes Licht kommt - selbst entscheiden, ob er nach seiner Muskelverletzung am Schambein als Joker in den Derby-Kader zurückkehrt.
Trainer Barisic mahnt allerdings zur Vorsicht: „Besser noch ein paar Tage Pause, als eine monatelange Folgeverletzung riskieren.“