Sport/Fußball

Premiere: Erste Wiener Mädchenliga im Fußball gestartet

Das neue Pilotprojekt bezeichnet der Verein ASK Erlaa Torpedo 03 als "Meilenstein für den Fußballsport". Seit letztem Wochenende gibt es erstmals eigene Mädchenligen für die Jahrgänge U10, U12 und U14 in Wien. Diese sollen Vereinen und Spielerinnen den Einstieg in den Ligabetrieb erleichtern.
 
"Es wurde auch Zeit, dass Mädchen endlich in einer eigenen Nachwuchsliga kicken können - für einige Teams passt es gut, in den Burschenligen mitzuspielen, für andere weniger. Jetzt gibt es für beide ein Angebot," sagt Nikola Staritz, Nachwuchsleiterin der Mädchen des ASK Erlaa Torpedo03. Ihr Verein stellt drei Teams in der "gemischten" Liga und zwei in den neu gegründeten Mädchenligen.
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Für die fünf Ligateams der Mädchen vom ASK Erlaa Torpedo 03 fand der Saisonauftakt vergangenen Samstag statt.
 
"Es war einfach großartig für alle, so viele Mädchen am Fußballplatz zu sehen - das motiviert unglaublich und steigert das Selbstwertgefühl aller!", meint Nikola Staritz, die von der Premiere begeistert war.
 

Sexistisches Verhalten

 
Laut Staritz sind Spielerinnen in den Ligen des WFV nicht selten mit diskriminierenden Kommentaren von Gegnern, "aber vor allem deren Eltern konfrontiert - so ein sexistisches Verhalten gibt es unter den Mädchen nicht."
 
Staritz ist am Projekt in einer Doppelfunktion als fairplay-Expertin und Nachwuchsleiterin der ASK Erlaa Torpedo 03 Mädchen beteiligt.
 
Sie sieht seit Jahren das Potenzial einer solchen Liga: "Die meisten Mädchen brauchen vor allem an männerdominierten Orten eigene Räume - eigene Vereine, eigene Teams und jetzt auch endlich eine eigene Liga. Ich denke, das wird viele Mädchen zum Fußball bringen, endlich auch in der Breite das Angebot erweitern und auch die Vereine motivieren, Mädchenteams zu stellen."
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Maßgeblich für die Umsetzung der ersten Mädchenliga im Wiener Nachwuchsfußball verantwortlich ist der ehrenamtlich tätige Frauenausschuss des Wiener Fußballverbands (WFV).
 
"Allen voran die WFV-Vorsitzende Anna Ressmann vom Verein FC Mariahilf, die das ganze gemeinsam mit aktiven Frauen- und Mädchenvereinen umgesetzt und beim WFV durchgesetzt hat", erklärt Staritz.
 

Großes Interesse

 
Beteiligt an den Mädchenligen sind sowohl die vier „alteingesessenen“ Wiener Mädchennachwuchsvereine, die schon seit Jahren auch in den Burschenligen mitspielen: SG FAC USC Landhau, FC Altera Porta, First Vienna FC und ASK Erlaa Torpedo 03 als auch Neueinsteigerinnen im Mädchennachwuchs wie FC Paulaner Wieden, FC Mariahilf, SC Wiener Viktoria, SC Brunn Ladies, KSV Siemens Großfeld und SC Pötzleinsdorf.
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"Dass solch eine großartige Sache, die den Mädchensport breiter, besser und zugänglicher für alle machen wird, leider noch so wenig Unterstützung erfährt, ist schade."
 
Staritz hofft, dass Gleichberechtigung und Mädchenfußball irgendwann auch in den Verbandsstrukturen ankommen.
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