Sport/Fußball

ÖFB-Präsidentenwahl: Zweikampf um die Windtner-Nachfolge

Der neue Präsident des Österreichischen Fußball-Bundes (ÖFB) heißt entweder Gerhard Milletich oder Roland Schmid. Der 65-jährige Chef des Burgenländischen Landesverbandes und der 45-jährige Unternehmer wurden am Montag vom ÖFB-Wahlausschuss einstimmig als Kandidaten für die Nachfolge von Leo Windtner nominiert. Beide müssen sich nun in der nächsten Wahlausschusssitzung am Samstag einem Hearing stellen, unmittelbar danach fällt die Entscheidung.

Offiziell inthronisiert wird der neue Präsident am 17. Oktober im Rahmen der Ordentlichen Hauptversammlung des ÖFB. Windtner hatte bereits vor Wochen angekündigt, nicht mehr zur Wahl anzutreten. Ex-Rapid-Chef Michael Krammer wurde vom Wahlausschuss nicht auf die Kandidatenliste gesetzt.

Keine Alternativen

Wahlausschuss-Vorsitzender Wolfgang Bartosch wollte sich nicht direkt zur Personalie Krammer äußern. Dafür betonte der Steirer, andere Kandidaten als Milletich und Schmid hätten keine Aussicht auf eine Mehrheit gehabt. „Wir haben Alternativen diskutiert. Aber wenn wir jemanden zu einem Hearing einladen, muss er eine realistische Chance haben, zu gewinnen. Wenn eine Mehrheit im Vorhinein auszuschließen ist, brauchen wir ihn nicht einzuladen.“

Bartosch stellte noch einmal klar, dass die Entscheidung definitiv zwischen Milletich und Schmid fallen werde. „Es ist eindeutig festgelegt, es darf niemand nachgeschoben werden.“ Einen Favoriten gibt es laut Bartosch nicht. „Ich wage keine Prognose, es hängt vom Hearing ab.“

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Heißes Duell

Milletich, wie Schmid Unternehmer, fungiert seit 2012 als Verbandspräsident des Burgenlands und Mitglied des ÖFB-Präsidiums. Sollte sich der Burgenländer durchsetzen, dürfte verbandsintern wohl Kontinuität angesagt sein. Sein Rivale gilt als Kandidat von außen und wäre im November 2019 nach dem Abgang von Krammer beinahe Rapid-Präsident geworden. Einige Monate später verließ Schmid die Hütteldorfer als Sponsor und engagiert sich mittlerweile beim Wiener Ostligisten Vienna.

Auf den künftigen Chef des größten Sport-Fachverbandes des Landes warten einige Herausforderungen, sowohl im infrastrukturellen als auch sportlichen Bereich. Zunächst muss der Standort und die Finanzierung des Trainingszentrums sowie der neuen ÖFB-Geschäftsstelle geklärt werden. Windtner präferierte in dieser Angelegenheit klar Wien-Aspern, bekam allerdings Gegenwind aus dem Präsidium, weshalb eines der größten Projekte der ÖFB-Geschichte weiterhin in der Warteschleife hängt.

Eine Baustelle tut sich wohl auch bei der Nationalmannschaft auf. Das ÖFB-Team wird unabhängig von der Endplatzierung in der WM-Qualifikation mit großer Wahrscheinlichkeit im März 2022 am WM-Play-off teilnehmen, weil 2020 die Nations-League-Gruppe gewonnen wurde. Davor muss allerdings noch geklärt werden, ob das Play-off mit Franco Foda als Teamchef in Angriff genommen wird.