Nächster Abgang mit Zündstoff: Rapid verabschiedet Werner Kuhn
Von Alexander Huber
Kein Tag in Hütteldorf ohne Überraschung. Am Montag betrifft es ein Urgestein: Werner Kuhn, in dunklen Stunden von der Bank Austria als Troubleshooter in den Verein entsandt, hielt sich bis zum aktuellen Umbruch fast 30 Jahre lang.
Zuletzt war der 68-Jährige als selbstständiger Konsulent zur Sponsoren-Akquise bei Rapid. Der langjährige Manager ging bei den Grünen in Pension, konnte aber noch ein Büro im Allianz Stadion nutzen. Damit ist es nun vorbei.
Nach dem 1:2 gegen Sturm wurde Kuhn mitgeteilt, dass er verabschiedet wird. Und zwar sofort.
Offiziell läuft der Vertrag mit 31. Dezember aus.
Der Verein vermeldet: "Diese Zusammenarbeit, die vertraglich bis Ende dieses Jahres vereinbart ist, wird nicht fortgesetzt. Präsident Martin Bruckner sagt dazu: ,Wir befinden uns in einer ökonomisch enorm herausfordernden Phase, die die Akquise neuer Partner und Sponsoren äußerst schwierig macht. In diesem Zusammenhang haben wir uns entschieden, eine Kooperation mit einem internationalen Sportrechtevermarkter einzugehen. Die wirtschaftliche Gesamtsituation in Europa macht dies unumgänglich, und daher haben wir uns entschieden, uns in diesem Bereich breiter aufzustellen. Werner Kuhn, der seit seiner Pensionierung für uns im Rahmen einer selbständigen Beraterfunktion tätig war, möchte ich nicht nur für seine Tätigkeit als General Manager im Namen des Vereins über fast 20 Jahre herzlich danken, sondern ebenso für sein Engagement in den letzten Jahren, in denen er mit seiner Expertise und seinen Kontakten wertvolle Dienste für den SK Rapid geleistet hat.'"
Schlammschlacht
Die Agentur Sportfive wurde zuletzt damit beauftragt, Rapid bei der Sponsurensuche zu helfen.
Inoffiziell ist laut KURIER-Recherchen aber von Vertrauensverlust zu hören. Kuhn soll interessierte Persönlichkeiten aus dem Umfeld des Vereins gefragt haben, ob sie bei einer Präsidentschaftsliste gegen Martin Bruckner oder für Steffen Hofmann andocken würden.
Einer der vielen Treppenwitze, die in Hütteldorf gerade zu bestaunen sind: Kuhn galt als Feind der organisierten Fanszene, einst wurde sogar sein Büro zugemauert.
Und jetzt steht er als inoffizieller Wahlhelfer von Steffen Hofmann im Verdacht, während sich die Fanszene Hofmann als Retter in der Not und neuen Präsidenten wünscht.