Sport/Fußball

Markus Katzer: "Die Vienna hat etwas, was die Leute beim Fußball suchen"

„Ein drittes Jahr in der Wiener Stadtliga wäre für alle hart gewesen.“ Vienna-Sportdirektor Markus Katzer ist immer noch froh, dass sich der Wiener Verband entschieden hat, die Meisterschaft bis zu einer Wertung fertig zu spielen.

„Der  Verband hat einen großen Verdienst, denn er hatte Druck und hat es dennoch durchgezogen. Sie sind mutig geblieben und waren die Einzigen, die es richtig gemacht haben“, zieht Katzer symbolisch den Hut. „Ganz ehrlich, zwei Jahre ohne Wertung –  wen interessiert dann noch der Fußball?“

Die Vienna stieg in die Regionalliga Ost auf, dorthin, wo sie zumindest hingehört, wie die Blau-Gelben selbst meinen. Einen Schritt möchte man nach dem anderen setzen, nicht zu viele Stufen auf einmal nehmen. In einigen Jahren soll auf der Hohen Warte wieder Bundesliga-Fußball stattfinden. Nicht nur bei den Frauen.

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„Der Aufstieg in die Bundesliga ist natürlich das große Ziel, es handelt sich um ein langfristiges Projekt“, verrät Katzer, dem seine Arbeit in Döbling immer noch viel Spaß macht. „Man wird von einer Vienna nie hören, dass wir Meister werden. Wir haben aber eine Mannschaft,  die um den Titel mitspielen kann. Wenn wir aufsteigen, werden wir nicht Nein sagen“, so Katzer, der zuletzt viele neue Spieler verpflichtete, auch bekannte Namen wie Wostry oder Lukse für die Sache gewinnen konnte.

Die Vorbereitung auf die neue Saison ist alles, nur nicht ideal. „Wir haben ein Testspiel und danach ein Cupspiel. Mit vielen neuen Spielern kann ich nicht garantieren, dass das gleich funktioniert.“ Im Zeitraffer muss man somit zueinander finden.

Kultfaktor

„Ein Freund hat mir einmal gesagt: Die Vienna hat etwas, was die Leute beim Fußball suchen. Ich glaube, er hat es auf den Punkt getroffen.“

Aber könnte dieses Gut verloren gehen, wenn man sich tatsächlich in Richtung Profitum bewegt? „Ich habe überhaupt keine Angst davor. Ich weiß, dass das kommen kann, wenn man nicht darauf achtet. Wir müssen das schützen, das ist harte Arbeit, da muss man dahinter sein. Die Basis muss erhalten bleiben.“

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Das gilt auch für die Naturarena Hohe Warte, die heuer am 19. Juni 100 Jahre alt geworden ist.  Die Arena ist lediglich für  rund 5000 Zuschauer zugelassen. Sollte man weiter denken, müsste man auch hier die Bundesliga-Vorgaben erfüllen. Eines ist klar: die Hohe Warte darf das Flair nicht verlieren. 

Bis dahin bleibt aber noch Zeit, bis dahin soll die Vienna vor allem ein Ausbildungsverein für Mädels und Burschen werden, auch bei den Frauen Erfolge feiern.