Schaub sei Dank: Österreich jubelt über Heimsieg gegen Israel
Es ist selten ein gutes Gefühl, wenn man in einem Fußballstadion bei jedem Pass das dumpfe Geräusch des getretenen Balles hören kann. 4.300 Beherzte waren in Klagenfurt gekommen und wurden schließlich belohnt: Trotz einigen Anlaufschwierigkeiten gab es – wie so oft gegen Israel – viele Tore und einen hochverdienten 4:2-Sieg.
ÖSTERREICH - ISRAEL 4:2 (0:1)
Tore: 0:1 (32.) Bitton, 1:1 (51., Elfmeter) Arnautovic, 1:2 (59.) Peretz, 2:2 (62.) Schaub, 3:2 (72.) Schaub, 4:2 (85.) Sabitzer.
Gelbe Karten: Hinteregger bzw. Abu Abaid.
Österreich: Bachmann - Trimmel, Lienhart, Hinteregger (93. Dragovic), Alaba - Seiwald, Grillitsch - Schöpf (58. Schaub), Sabitzer, Grüll (90. Ulmer) - Arnautovic (89. Adamu).
Israel: Marciano - Abu Abaid (82. Abu Fani), Bitton, Elhamed - Dasa, Natcho (23. Gandelman), Dor Peretz, Solomon, Menachem - Zahavi (65. Weissman), Dabbur (82. Abada).
Teamchef Foda hatte doch mit der einen oder anderen Überraschung aufgewartet. Vor allem das Debüt von Nicolas Seiwald bei seiner ersten Einberufung war eine solche. Baumgartner musste wegen muskulärer Probleme im Abschlusstraining w.o. geben, an seiner Stelle kam Grüll am linken Flügel zum zweiten Länderspiel. Rechts begann Schöpf und in der Innenverteidigung Lienhart anstatt Dragovic.
Gefühlt bei 80 Prozent lag der Ballbesitzanteil der Österreicher im Eiskasten von Klagenfurt in den ersten 45 Minuten. Allein: Vieles davon spielte sich in ungefährlichen Zonen ab. Für die Österreicher war es zwar ein Leichtes, die erste Linie der Israelis mit den beiden Stürmern Zahavi und Dabbur zu überspielen, danach stand man aber oft an vor dem Dreier-Mittelfeld und der Fünfer-Abwehrkette in Willi Ruttensteiners 5-3-2.
Halbchancen
Und so fanden Fodas Schützlinge zu selten den Weg hindurch und kamen oft nur zu Halbchancen. Die ersten drei Schüsse fand Sabitzer vor.
Die Gäste waren im Prinzip offensiv nicht vorhanden. Nahezu absurd, dass sie dennoch in Führung gingen. Einen Freistoß von Bitton, den man nicht hätte pfeifen müssen, wurde von Seiwald in der Mauer so abgefälscht, dass Bachmann keine Chance hatte – 0:1 (32.).
Sollte den Österreichern die nächste Blamage im Laufe dieser WM-Qualifikation drohen? Abwarten.
Der zweite Durchgang begann verheißungsvoll. Keine fünf Minuten waren gespielt, da zeigte der Referee auf den Elferpunkt. Menachem hatte Lienhart getroffen, Arnautovic erzielte sein 30. Länderspieltor (51.).
Das Bild blieb auch nach dem Ausgleich dasselbe. Die Österreicher drängten, Sabitzer prüfte nach Alaba-Freistoß Goalie Marciano per Kopf. Doch wieder machten es die Gäste besser. Erneut aus einer Standardsituation. Trimmel verlängerte einen Eckball ungeschickt in Richtung zweite Stange. Dort durfte Peretz frei stehen und einköpfeln (59.).
Zug nach vorne
Was man den Österreichern nie absprechen konnte, war die Vorwärtsbewegung. Dass es noch ein erfolgreicher Abend wurde, lag auch an einem Wechsel, der kommen musste. Schaub erlöste den völlig neben der Spur gewesenen Schöpf und bewies sich zum wiederholten Mal als der perfekte Joker.
Zunächst hielt er wenige Augenblicke nach seiner Einwechslung aus 20 Metern einfach drauf und traf genau ins Eck zum erneuten Ausgleich (62.), sehenswert war zehn Minuten später sein Führungstor. Herrlich, wie Arnautovic eine Flanke gefühlvoll annahm und Schaub freispielte. Noch schöner, wie der Köln-Legionär Gegenspieler Bitton ins Leere fahren ließ und zum 3:2 traf.
Als sich Sabitzer dann auch noch für seine vielen Versuche belohnte und mit einem wuchtigen Schuss auf 4:2 stellte (84.), war der Abend für die nun chancenlosen Israelis gegessen.
Damit lebt am Montag nun auch die Chance, die Gruppe doch noch zumindest auf Platz 3 zu beenden.