Sport/Fußball

Klagenfurt sauer auf FAC: "Wäre mir als Spieler peinlich"

Die letzte Runde der 2. Liga der Fußball-Bundesliga hat am Freitag nicht nur einen dramatischen Ausgang mit SV Ried als Aufsteiger gebracht, sondern auch einige ergebnistechnische Besonderheiten. So war das 9:0 der Rieder daheim gegen den FAC der höchste Sieg in dieser Liga seit einem 10:0 der Vienna am 12. Oktober 1996 daheim gegen Flavia Solva. Die Steirer verzeichneten damals drei Ausschlüsse.

"Alle Neune" der Innviertler bedeuteten damit nicht nur den höchsten Zweitliga-Erfolg in mehr als 20 Jahren, sondern natürlich auch in der wegen Corona unterbrochen fertiggespielten Saison. Die nächst-höchsten Erfolge hatte es jeweils am 17. Juli mit einem 8:2 der Young Violets gegen die Juniors OÖ und einem 6:0 von Austria Lustenau gegen Kapfenberg gegeben. Am meisten Tore fielen bei einem 8:5 der Juniors OÖ gegen Lustenau.

Nicht zu erwarten

Die Erfolge der Rieder und von Austria Klagenfurt waren in dieser Höhe nicht unbedingt zu erwarten gewesen. Die Kärntner haben mit einem 6:1 gegen Wacker Innsbruck in dieser Saison zweimal mit drei Toren Differenz gewonnen, nie höher. Die Tiroler wiederum hatten noch nie in Liga zwei sechs Tore kassiert. Ried gewann in dieser Saison zweimal 5:0, auch nie höher. Der FAC wiederum hat im nun beendeten Spieljahr davor im Maximum dreimal mit drei Treffern Differenz verloren.

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Einer, der sich freuen durfte war Ried-Coach Gerald Baumgartner: "Wir haben einen hohen Sieg gebraucht, die Jungs haben es großartig gemacht. Wir haben zuletzt die Nasenspitze vorne gehabt und es souverän ins Ziel gebracht. Wir sind auch in schwierigen Zeiten zusammengestanden, Gratulation an alle, die uns unterstützt haben. Ein Zittern war es am Ende nicht mehr, aber von dem hohen Sieg von Klagenfurt gegen Tirol waren wir schon sehr überrascht."

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"Neun ist bodenlos"

Sehr überrascht war auch Robert Micheu, Trainer von Klagenfurt. "Ich möchte auch Ried gratulieren, aber was mir ziemlich aufstößt ist, dass immer wieder geredet wurde, wie viel wir zahlen. Bei Tirol habe ich im Gegensatz zum FAC keinen Spieler schon im Urlaub gesehen. Und als wir Tore geschossen haben, hat auch Ried auf einmal wieder Tore geschossen. Aber egal, wir haben alles probiert und werden nächstes Jahr wieder alles versuchen."

Dass der FAC aufgrund der Leistung und des Ergebnisses derart in die Kritik geriet, veranlasste Obmann Walter Brand am Tag danach zu einer Stellungnahme. "Uns ist bewusst, dass wir viele Menschen mit der gestrigen Leistung in höchstem Maße enttäuscht haben. Mit einigen Stunden Abstand möchten wir uns im Namen des gesamten Floridsdorfer Athletiksport-Clubs für das desolate und unprofessionelle Auftreten unserer Mannschaft entschuldigen. Damit einhergehend wehren wir uns jedoch vehement gegen diverse kursierende Vorwürfe. Wir werden die gestrigen Ereignisse in den kommenden Tagen und Wochen intensiv analysieren und aufarbeiten", so Brand.

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Noch deutlicher wurde Klagenfurts Julian von Haacke: "Ich weiß nicht, ob denen klar war, um was es für uns geht. Innsbruck hat hier gekämpft um alles und trotzdem sechs gekriegt. Neun ist bodenlos und wäre mir peinlich als Spieler und tut uns natürlich unglaublich weh."