Inter-Stürmer Arnautovic brennt auf seine Premiere in Österreich
Von Peter Gutmayer
Kommt er, oder kommt er nicht? Das ist hier die Frage. Die Rede ist von Marko Arnautovic, der nach seiner Oberschenkelverletzung ausgerechnet in der Champions League gegen Salzburg sein Comeback feiern könnte. Der 34-Jährige hat sich am 24. September bei Inters 1:0-Sieg gegen Empoli eine Zerrung im linken Oberschenkel zugezogen, seit Sonntag ist er wieder im Mannschaftstraining, Coach Simone Inzaghi hat sich vorsichtig optimistisch gezeigt, dass der Wiener die Reise nach Salzburg mitmachen und am Mittwoch (21 Uhr/live auf ServusTV und Sky) in den Kader des Serie-A-Leaders zurückkehren könnte.
Für die Startelf ist er wohl noch kein Thema, aber zumindest als Joker könnte er in der Red-Bull-Arena auf der Bank sitzen. Eine Einwechslung wäre auch für Arnautovic etwas ganz Spezielles, hat er in seiner langen Karriere doch noch nie ein Pflichtspiel gegen eine österreichische Profi-Mannschaft bestritten. Sein letztes Bewerbspiel auf heimischem Boden – abgesehen von ÖFB-Länderspielen – hat er am 16. Juni 2006 bestritten. Als gerade einmal 17-Jähriger traf er in der Wiener Liga für den FAC beim 1:1 gegen IC Favoriten. Kurz darauf brach er seine Zelte in Floridsdorf ab und zog in die weite Fußball-Welt. Die erste Station war damals Twente Enschede in den Niederlanden.
Wenn es der Oberschenkel zulässt, und Coach Inzaghi ihn eintauscht, könnte es also für Arnautovic am Mittwoch zu einer Premiere kommen. Außerdem könnte der ÖFB-Stürmer auch seine Statistik in der Champions League aufbessern. Kaum zu glauben: Obwohl Arnautovic 2010 mit Inter den Titel in der Königsklasse gefeiert hat (damals ohne Einsatz), hat er erst sechs Champions-League-Spiele in den Beinen. Zum Vergleich: Salzburg-Kapitän Andreas Ulmer hält bei 27 Einsätzen im Konzert der Großen, Teamkapitän David Alaba gar bei 115. Für Inter hat Arnautovic heuer beim 1:1 bei Real Sociedad gespielt, die restlichen fünf Partien bestritt er für Werder Bremen 2010/’11. Damals erzielte er in der Gruppenphase auch zwei Tore – ausgerechnet gegen seine Ex-Klubs Inter Mailand und Twente.
Während Arnautovic vor seinem Comeback steht, hat Inter in der Abwehr neue Verletzungssorgen. Benjamin Pavard erwischte es beim 2:1-Erfolg am Wochenende gegen Atalanta Bergamo am Knie.
Aber auch Salzburg-Trainer Gerhard Struber muss auf einige Stammkräfte verzichten. Maurits Kjaergaard hat sich im Cup an der Schulter verletzt, wurde operiert und kann im Herbst nicht mehr eingesetzt werden. Ebenfalls verletzungsbedingt nicht einsatzbereit sind Kameri, Koita, Okoh, Piatkowski, Terzic und Wallner. Dazu ist Oumar Solet fraglich (Oberschenkel).
Struber hat gegen Inter nach dem 1:2 im Hinspiel dennoch viel vor: „Wir nehmen die Erfahrungen aus dem Hinspiel, ergänzt durch das Selbstvertrauen der letzten beiden Siege in Cup und Meisterschaft, mit und wollen es in einer vollen Red-Bull-Arena hinbekommen.“ Egal, ob Inter mit oder ohne Arnautovic kommt.