In Serbiens Fußballstadien brennen schon wieder die Freudenfeuer
Von Christoph Geiler
Es hört sich an wie immer. Es sieht aus wie immer. Es ist beinahe so wie immer. Wären da nicht die großen Lücken auf einigen Tribünen, würden viele Verantwortliche nicht Schutzmasken tragen, man könnte beinahe meinen, es hätte diese Corona-Krise nie gegeben.
Im serbischen Fußball ist wieder ein Hauch von Alltag eingekehrt. Seit Ende Mai rollt der Ball, aber im Gegensatz zu den meisten anderen Ländern, in denen der Spielbetrieb ebenfalls wieder aufgenommen wurde, sind in der Super Liga auch schon Zuschauer zugelassen.
Am vergangenen Wochenende etwa drängten sich dicht an dicht die Ultras von Roter Stern Belgrad in ihrer Fankurve im berühmten Maracana-Stadion. Von Baby-Elefanten dürfte in der serbischen Hauptstadt noch keiner was gehört haben. Es wurden Freudenfeuer entzündet, nicht nur weil Roter Stern das Heimspiel gegen Radnik mit 4:1 gewann, sondern weil der Traditionsklub sich auch vorzeitig zum Meister gekürt hat.
Die echte Meisterfeier soll im letzten Heimspiel am 20.Juni gegen Proleter Novi Sad steigen, wenn der Klub auch seinen 75. Geburtstag feiert. Coach von Roter Stern Belgrad ist ein alter Bekannter: Dejan Stankovic (41) gewann als Spieler mit Inter Mailand die Champions League (2010) und mit Lazio Rom den Europapokal der Pokalsieger (1999).