Sport/Fußball

Keine Tore im Klassiker: Schottland erkämpft Punkt gegen England

Überlieferungen zufolge soll es ein sonniger Tag gewesen sein, als sich Schottland und England zum ersten Länderspiel der Geschichte gegenüber standen. Rund 4.000 Zuschauer sahen am 30. November 1872 in Glasgow beim 0:0 allerdings keine Tore. 149 Jahre danach kam es Freitagabend in London zur 115. Auflage des „Battle of Britain“, der Mutter aller Länderspiele, diesmal aber bei echt britischem Wetter. Es regnete in Strömen.

Wie beim allerersten Duell gab es auch diesmal im Wembley-Stadion keine Tore. Es war erst das vierte 0:0 zwischen England und Schottland.

ENGLAND – SCHOTTLAND 0:0
Gelbe Karten: Keine bzw. McGinn, O'Donnell.
England: Pickford - James, Stones, Mings, Shaw - Rice, Mount, Phillips - Foden (63. Grealish), Kane (74. Rashford), Sterling.
Schottland: Marshall - McTominay, Hanley, Tierney - O'Donnell, McGinn, Gilmour (76. Armstrong), McGregor, Robertson - Dykes, Adams (86. Nisbet).

Rassige Partie

Englands Teamchef Gareth Southgate ließ diesmal Luke Shaw von Manchester United von Beginn an spielen. Was den 25-jährigen Verteidiger und sein Team in den folgenden 90 Minuten erwarten würde, spürte er bereits nach drei Sekunden. Da ging er im ersten Kopfball-Duell mit einem Schotten leicht benommen zu Boden, konnte aber weiterspielen.

22.500 Zuschauer waren im größten Stadion der EM zugelassen, für die gute Stimmung sorgten vor allem die 2.000 Schotten. Deren Team trat zu Beginn mutig auf und versuchte ihr Glück auch in der Offensive.

Die Chancen erarbeiteten sich dann aber doch die Favoriten. Nach einem Eckball kam Innenverteidiger John Stones unbedrängt zum Kopfball, aus dem ersten Stock traf er an die Stange. Zwei Minuten später erkämpfte sich Raheem Sterling den Ball, den Stanglpass setzte Mason Mount neben das Tor. Und nach 29 Minuten flog Kapitän Harry Kane durch den schottischen Strafraum – doch auch sein Kopfball ging daneben.

Auf der anderen Seite übernahm O’Donnell eine Flanke volley, Englands Tormann Pickford musste sich auszeichnen. Torlos ging es in die Pause.

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Danach änderte sich nicht viel am Spiel, die Schotten blieben unerschrocken. Und sie kamen zur besten Chance im Spiel: Lyndon Dykes fiel der Ball vor die Füße, mit dem Rücken zum Tor zog er ab, Pickford war geschlagen, Reece James rettete auf der Linie (62.).

In der Nachspielzeit brannte im Strafraum der Schotten einmal noch der Hut, doch die Gäste brachten den Ball mit viel Mühe aus der Gefahrenzone und das Remis über die Runden. Pfiffe von den englischen Fans, Jubel bei den Schotten.

Zwei Finalspiele

Nach dem 0:0 haben beide Teams ein Finalspiel im eigenen Stadion. Die Engländer empfangen Tschechien im Duell um den Gruppensieg, der dazu berechtigt, im Achtelfinale wieder im Wembley zu spielen. Schottland benötigt im Hampden Park einen Sieg gegen Kroatien, um erstmals in der Geschichte eine Gruppenphase bei einem Großereignis zu überstehen.

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