Sport/Fußball

Die Squadra Azzurra behält die weiße Weste

Wie buchstabiert man nun eigentlich Catenaccio? Mit Sicherheit nicht so:

I T A L I E N.

Über Generationen stand das italienische Nationalteam für Sicherheitsdenken, Disziplin und Pragmatismus, für einen Fußball, der keinen Anspruch auf Schönheitspreise oder einen Unterhaltungswert gelegt hat. Getreu dem Motto: Der Zweck heiligt die Mittel.

Insofern dürften gerade viele Fußballfans mit der aktuellen Squadra Azzurra ein blaues Wunder erleben. Denn Italien anno 2021 wirkt wie ein Gegenentwurf zum Catenaccio früherer Zeiten. Dieses Team von Roberto Mancini hat alle Klischees über Bord geworfen und sich neu erfunden. Der Auftritt im zweiten Gruppenspiel gegen die Schweiz diente als Beleg für die Neuausrichtung der italienischen Nationalmannschaft.

ITALIEN – SCHWEIZ 3:0 (1:0)
Tore: 1:0 (26.) Locatelli, 2:0 (52.) Locatelli, 3:0 (89.) Immobile
Gelbe Karten: keine bzw. Gavranovic, Embolo
Italien: Donnarumma - Di Lorenzo, Bonucci, Chiellini (24. Acerbi), Spinazzola - Barella (87. Cristante), Jorginho, Locatelli (86. Pessina) - Berardi (70. Toloi), Immobile, Insigne (69. Chiesa)
Schweiz: Sommer - Elvedi, Schär (58. Zuber), Akanji - Mbabu (58. Widmer), Freuler (84. Sow), Xhaka, Rodriguez - Shaqiri - Seferovic (46. Gavranovic), Embolo

Souveräner Auftritt

Dass die Italiener die Defensive beherrschen, ist hinlänglich bekannt. Aber das aktuelle Team ist im Gegensatz zu früheren Mannschaften auch spielfreudig und angriffslustig. Schon nach 19 Minuten zappelte der Ball im Netz, das Tor von Chiellini wurde aber wegen eines Handspiels zurecht aberkannt.

Wenig später gab es dann aber keine Diskussionen mehr. Nach einem Energieanfall von Berardi und einer perfekten Hereingabe drückte Locatelli den Ball über die Linie – 1:0 (26.).

Der Mittelfeldmann von Sassuolo war dann nach der Pause auch für das 2:0 verantwortlich, als er von der Strafraumgrenze präzise ins Eck traf (52.). Immobile sorgte kurz vor Schluss für den Endstand – 3:0 (89.).

Die Schweiz kam in den 90 Minuten nur zu einer Torchance, die Goalie Donnarumma klärte (64.).

Die Italiener sind nun seit 29 Partien ungeschlagen. Und seit knapp 1.000 Minuten musste das Mancini-Team keinen Treffer hinnehmen.

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