Sport/Fußball

Fußball: Brutale Fouls und Rassismus-Vorwürfe in Glasgow

Steven Gerrard forderte von der UEFA ein konsequentes Eingreifen nach einem angeblichen Rassismus-Vorfall auf dem Rasen beim Europa-League-Heimspiel der Glasgow Rangers gegen Slavia Prag. „Es ist krank, schrecklich“, sagte der Meistertrainer der Rangers. Nach Aussagen von Gerrard wurde Glasgow-Profi Glen Kamara in der Schlussphase der Partie am späten Donnerstagabend von Prags Spieler Ondrej Kudela rassistisch beleidigt.

Sein Spieler sei verärgert, er selbst sei verärgert und wütend, betonte Gerrard nach der 0:2-Niederlage. Die Worte, die Kudela dem Schwarzen Kamara ins Ohr geflüstert habe, wollte er nicht wiederholen. Kamara, finnischer Nationalspieler, hatte auf dem Platz wütend reagiert. „Ich habe ihn gefragt, willst du vom Platz oder willst du weiter spielen“, erzählte Gerrard. Er kenne den Spieler seit zweieinhalb Jahren, so habe er ihn aber noch nie erlebt. „Jetzt ist die Sache bei der UEFA, und ich hoffe nur, dass sie nicht unter den Teppich gekehrt wird“, sagte er.

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Slavia veröffentlichte anschließend ein Statement zu den Vorwürfen gegen Kudela und bestritt sie. Es seien widerliche Anschuldigungen, hieß es. Kudela habe „nach einem der brutalen Fouls“ zu einem Spieler der Rangers gesagt: „You fucking guy.“ (Deutsch: Du verdammter Kerl). Es sei in der Emotion passiert, „aber ich streite absolut ab, dass in den Worten etwas Rassistisches war“, sagte Kudela in dem Statement.

Kung-Fu-Tritt

Überschattet wurde das Spiel auch von mehreren hässlichen Fouls. Tiefpunkt war ein Kung-Fu-Tritt von Rangers-Stürmer Kemar Roofe gegen den Kopf von Goalie Ondrej Kolar im Kampf um den Ball. Der kurz zuvor eingewechselt Roofe sah Rot (62.), Kolar musste bewusstlos mit der Trage vom Platz getragen werden und wurde vom 18-jährigen Debütanten Matyas Vagner formidabel vertreten. Nach Gelb-Rot für Rangers-Verteidiger Leon Balogun verwandelte Nicolae Stanciu den fälligen Freistoß zum Endstand (74.). Zuvor hatte Peter Olayinka getroffen (14.).

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