Sport/Fußball

Finales Drama in Dänemark: Sturm Graz fliegt aus dem Europacup

Es war angerichtet. Nach den zwei beachtlichen Unentschieden gegen Lazio und dem Last-Minute-Heimsieg über Feyenoord hatte Sturm in der wohl ausgeglichensten Gruppe der Europa League Chancen auf den Gruppensieg – und muss sich nach einem schwarzen Abend als Gruppenletzter verabschieden. Die Steirer unterlagen in Herning beim dänischen Spitzenklub Midtjylland mit 0:2 – und nachdem Feyenoord daheim Lazio schlug, kann man als Gruppenletzter nicht einmal in der Conference League weiterspielen.

FC MIDTJYLLAND– STURM GRAZ 2:0 (1:0)
Tore: 1:0 (15.) Dreyer, 2:0 (72.) Dreyer.
Gelbe Karten: Evander, Swiatschenko, Olsson bzw. Kiteishvili, Dante, Schnegg, Emegha.
Midtjylland: Lössl - Andersson, Gartenmann, Swiatschenko (89. Juninho), Paulinho (67. Dyhr) - Olsson, Martinez, Evander (66. Sorensen) - Isaksen, Dreyer (91. Christensen), Chilufya (66. Andreasen).
Sturm: Siebenhandl - Gazibegovic, Affengruber (80. Borkovic), Wüthrich, Dante (46. Schnegg) - Gorenc-Stankovic - T. Horvat, Kiteishvili (80. Sarkaria), Prass – Ajeti (74. Jantscher), Böving (46. Emegha).

Alle Achtung

Wie unglücklich dieses Aus ist, sieht man an den nackten Zahlen: Alle vier Teams beendeten die Gruppe F mit acht Punkten. Feyenoord steht nun fix im Achtelfinale der Europa League, Midtjylland im Finalrunden-Play-off, Lazio setzt die internationale Saison in Conference League fort.

In der 10. Minute hätte Otar Kiteishvili sein Märchen vom Feyenoord-Sieg fortsetzen können. Der Siegestor-Schütze gegen die Niederländer vergab einen Sitzer. Nur fünf Minuten später wurde aus dem Märchen ein Albtraum: Anders Dreyer traf mit Hilfe der Innenstange ins Tor. Zuvor hatte Dante Assist-Geber Isaksen alleine Richtung Tor laufen lassen.

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Sturm steckte den Schock weg, ein Schuss von Horvat verfehlte nur knapp das Tor. Ajeti zeigte gelegentlich seine Fähigkeiten, nachdem er zwei Dänen stehengelassen hatte, scheiterte der Schweizer an Goalie Lössl. Dasselbe tat die Neuerwerbung wenige Minute später auch per Kopf. Auch Prass lieferte einen Beweis seiner Schuss-Stärke ab.

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Starke Hälfte

Sturm schloss in der ersten Hälfte an die guten Leistungen im „Goldenen Oktober“, wie ihn Trainer Christian Ilzer nannte, an. Midtjylland nützte – allerdings unter Mithilfe der Grazer – die einzige Chance. Ansonsten probierten es die Dänen mit Konterspiel.

Dies taten sie auch nach der Pause, Sturm war aber nicht mehr so gefährlich. Es entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe mit viel Tempo, aber übersichtlich vielen Glanzlichtern.

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Und um 20.15 Uhr, ausgerechnet zur Prime Time, war Sturm ausgeschieden. Denn Feyenoord ging gegen Lazio durch Gimenez in Führung – und Sturm war plötzlich Gruppenletzter. In Herning kam es für Sturm noch schlimmer: Dreyer traf zum zweiten Mal – erneut nach Vorarbeit vom überragenden Isaksen (72.).

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Sturm blieb nicht vom Glück verfolgt, Jantschers Kopfball verfehlte nur knapp das Ziel. Doch auch die Gastgeber kamen im Konter noch zu Chancen, nachdem Sturm alles nach vorne warf. Ohne Erfolg. Mit hängenden Köpfen zogen die Spieler von dannen. Für Sturm gab es eine entbehrliche Premiere: Noch nie wurde eine Mannschaft mit acht Punkten Gruppenletzter.

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