Sport/Fußball

Andy Marek als Rapid-Präsident? "Werde nicht gegen Bruckner antreten"

Mit seinen fast 60 Jahren hat Andy Marek als Stadionsprecher schon viel erlebt. Nach 27 Jahren bei Rapid und dem Abschied 2020 ist er nach wie vor bei den ÖFB-Länderspielen im Einsatz. So etwa auch bei dem denkwürdigen Abend gegen Dänemark, als ein Stromausfall den Spielbeginn um eineinhalb Stunden verzögerte.

Marek brillierte beim 90-minütigen Vorspiel als Entertainer, hielt die Fans sogar gesanglich bei Laune. Im Podcast "Zweierkette" von Elisabeth Gamauf und Thomas Trukesitz sprach der 59-Jährige über die ungewisse Situation vor dem Anpfiff, seine Zeit bei Rapid, Sohn Lukas - der bei den Wienern in seine Fußstapfen trat - und Ärger mit den Fans.

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    • Marek über den Stromausfall

    "Das Schwierigste war, wenn du nicht weißt, wie lange es geht. Weil es dann letztendlich eineinhalb Stunden waren. Aber das Publikum war großartig und wir haben das gemeinsam sehr gut gemeistert." Er sei an jenem Abend aber "weit weg von der Rampensau" gewesen: "Ich war eher demütig, in jedem zweiten Satz zu sagen, ich kann euch nicht sagen, wann das Licht wiederkommt. Die Leute sind mitgegangen, haben mitgemacht. Ich war sehr glücklich, als die Scheinwerfer wieder angegangen sind."

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    • ... über den Vorwurf der Vetternwirtschaft

    Sohn Lukas Marek trat in die Fußstapfen des Vaters, übernahm die Funktion als Rapid-Stadionsprecher. Vater Andy Marek über die Kritik daran: "Das war natürlich zu erwarten. Aber ich glaube, er hat mit seiner Leistung gezeigt, dass die Leute nicht mehr darüber reden, dass der Marek seinen Sohn da reingedrückt hat. Was ja auch nicht stimmt." 

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    • ... über den Dialog mit den Fans

    "Es ist wie in einer Familie, du willst das Beste für sie. Und dann passiert irgendetwas. Dann gibt es die Möglichkeit, du schimpfst sie, du erklärst es ihnen. Dann passt es wieder und es passiert wieder etwas. Aber es hat schon oft wehgetan. Weil ich mir gedacht habe, warum jetzt wieder? Was ist das Thema?" Jedenfalls habe Marek immer versucht, "dass wir das Problem bei uns lösen. Aber nicht bedingungslos, egal was passiert. Zuerst schauen, was ist der Grund, warum passiert das? Liegt der Fehler bei uns?" 

    • ... über den Platzsturm im Wiener Derby 2011: 

    "Das war ein ganz großer Tiefpunkt. Es ist etwas passiert, was alle nicht kannten. Es ist live im Fernsehen gelaufen und man sieht das alles. Ich rede es nicht schön. Das war sicher einer meiner schlimmsten Tage bei Rapid. Weil ich zu dem Zeitpunkt gewusst habe: Jetzt wird alles wieder in Frage gestellt. Das ist eine Situation, die darf nicht sein, das geht nicht."

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    • ... über die Rapid-Präsidentenwahl:

    "Wenn man Rapid-Präsident werden will, oder ist, wird der Druck ein ganz hoher. Der Präsident des SK Rapid muss unglaublich stark sein und unglaublich viel Druck aushalten. Wenn man mich jetzt fragt, sage ich, dass ich den Druck jetzt im Moment überhaupt nicht brauche. Wenn man mich fragt, ob ich Rapid durch meine Erfahrung in Zukunft helfen möchte, dann werde ich das tun. Aber ich werde weder gegen Martin Bruckner antreten, noch werde ich eine eigene Liste aufstellen."

    Marek schließe aber nicht "für alle Zeiten aus, dass es irgendwann sein kann. Aber nicht heuer." Auch als Teil des Präsidiums sieht er sich eher nicht: "Jetzt schließe ich es aus. Jetzt gibt es die Phase, wo ich sage, da gibt es Martin Bruckner und sein Präsidium, die werden das machen."