Sport/Fußball

England und Irland trauern um Fußballer-Legende

England und Irland trauern um die Fußball-Ikone Jack Charlton. Wie sein langjähriger Club Leeds United und seine Familie mitteilten, starb der Engländer am Freitagabend im Alter von 85 Jahren nach langer Krankheit. „Big Jack“ wurde 1996 im Wembley-Stadion Weltmeister, stieg bei Leeds zur Vereinsikone auf und wird in Irland bis heute vergöttert, weil er das Nationalteam zu drei Endrunden führte.

 

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Der Abwehrspieler gehörte 1966 zur englischen Mannschaft, die mit einem 4:2-Erfolg nach Verlängerung gegen Deutschland das legendäre Endspiel in der Wembley-Arena gewann. „Jacky“ stand gemeinsam mit seinem zweieinhalb Jahre jüngeren Bruder Bobby Charlton auf dem Platz, als auch das berühmt-berüchtigte Wembley-Tor gegen Deutschland fiel. „Wieder ein trauriger Tag für den Fußball“, twitterte der damalige Torschütze Geoff Hurst. „Er war ein großartiger und liebenswerter Charakter. Ruhe in Frieden, alter Freund.“

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„Er war nicht nur ein Freund vieler, sondern auch ein sehr verehrter Ehemann, Vater, Großvater und Urgroßvater“, hieß es in einem Statement seiner Familie. „Er war ein durch und durch ehrlicher, freundlicher, lustiger und aufrichtiger Mann, der immer Zeit für Menschen hatte.“

In der englischen Nationalmannschaft war er ein Spätberufener. Erst 1965, im Alter von 30 Jahren, gab Jack Charlton unter Nationaltrainer Sir Alf Ramsey sein Debüt im Trikot der „Three Lions“. Bei der Heim-WM 1966 absolvierte er inklusive des legendären Finales alle Spiele. 1967 wurde er zum „Fußballer des Jahres“ in England gewählt - als direkter Nachfolger seines Bruders Bobby.

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„Big Jack“, so sein Spitzname wegen seiner Körpergröße, absolvierte 35 Länderspiele und 773 Partien für Leeds United - Vereinsrekord. 1950 kam er als 15-Jähriger zum Club, am 25. April 1953 feierte er beim 1:1 an der Elland Road sein Debüt gegen die Doncaster Rovers. Charlton absolvierte 773 Begegnungen für Leeds, gemeinsam mit dem ebenfalls in diesem Jahr verstorbenen Norman Hunter bildete er ein legendäres Verteidigerduo in der erfolgreichsten Zeit des Vereins. 1973 beendete er seine Karriere, ohne je für einen anderen Verein gespielt zu haben.

Als Trainer hießen seine Stationen Middlesbrough, Sheffield Wednesday und Newcastle United, ehe er für ein Jahrzehnt in Irland eine neue Heimat fand. Der irische Fußball-Verband schrieb am Samstag, Charlton sei der Trainer gewesen, „der den irischen Fußball für immer verändert“ habe. Als Teamchef führte er die Underdog-Mannschaft von der Insel zur Europameisterschaft 1988 und den Weltmeisterschaften 1990 und 1994. 1988 gewann er bei der EM in Deutschland die erste Partie - ausgerechnet gegen England mit 1:0.