Der U21-Goalie im Fokus: Der Rückhalt mit der breiten Brust
Von Alexander Huber
Auch die größten Optimisten wissen: Österreich benötigt einen starken Rückhalt, um bei der Unter-21-EM den Traum vom Halbfinale verwirklichen zu können. Tormann Alexander Schlager will das sein und vereint viele dafür nötige Voraussetzungen.
Der 23-Jährige ist der Erfahrenste im Kader (geboren einen Monat nach dem Stichtag 1. 1. 1996), er strotzt nach einer starken Saison mit dem LASK vor Selbstvertrauen – und er genießt im ÖFB-Team höchste Anerkennung.
„Es war nicht selbstverständlich, dass Teamchef Werner Gregoritsch bereits auf mich gebaut hat, als ich beim LASK noch keine Einsätze vorzuweisen hatte“, erklärt Schlager im KURIER-Gespräch vor dem EM-Start gegen Serbien am Montag in Triest (18.30 Uhr, ORF 1 live).
Red-Bull-Schule
Der Salzburger durchlief die Red-Bull-Schule. „Den Pentzi kenn’ ich seit damals, wir freuen uns über jedes Wiedersehen“, erzählt der Vizekapitän über seinen Ersatz Patrick Pentz von der Austria.
Das Bundesliga-Debüt gab es bereits mit 19 für Grödig, der Weg zum Stammtormann war aber weit und in Salzburg nicht zu schaffen. Vom FAC ging es zum LASK, als Back-up für Pavao Pervan. Vor einem Jahr kam mit dem Transfer von Pervan nach Wolfsburg die große Chance.
„Ich war mir nicht sicher, dass ich die Nr. 1 werde, hab’ in der Vorbereitung aber alles dafür gegeben. Trainer Glasner hat sich dann früh für mich entschieden. Dann kommst du auch mit mehr Selbstvertrauen zur U 21.“
Besonders profitiert hat die Nummer 1 von LASK-Ersatzmann Thomas Gebauer. „Gebi hat mit Ried so viel erlebt, und wenn ich frage, weiß er zu jedem Tormann-Detail etwas. Er hilft mir, in schwierigen Situationen gelassener zu bleiben. Ich genieße es, ihn an meiner Seite zu haben.“
Neue Einflüsse
Auch das U-21-Training mit dem Ex-Rapidler Raimund Hedl ist eine Bereicherung: „Mundi arbeitet mit kognitiven Übungen, das kenne ich vom Verein nicht so. Die neuen Einflüsse machen Spaß.“
Spaß ist auch das Stichwort für Gregoritsch, der betont, wie wichtig Schlager mit seinem Humor abseits des Platzes für den Kader ist. „Ich bin ein sehr offener und ehrlicher Mensch. Ich bin immer für die Mannschaft da, auch wenn ich nicht spiele.“ Anders als sein Trainer Oliver Glasner („Er hat sich diese Chance bei Wolfsburg verdient“) wird Schlager noch beim LASK bleiben: „Der Verein wird sehr familiär geführt, deswegen fühlen sich die Spieler sehr wohl. Und es gibt keinen Grund, in Österreich zu wechseln.“
Aktuell sind alle Gedanken auf Serbien mit Superstar Luka Jovic gerichtet.
Auch wenn Österreich laut Schlager ähnlich starke Einzelspieler hat, sieht er die größte Chance gegen den Favoriten im Kollektiv: „Es versteht sich jeder mit jedem so gut. Wir sind sogar nach Niederlagen noch näher zusammengerückt. Die Harmonie ist unser größter Vorteil.“