"Das ist kein Mensch": Erling Haaland ist weiterhin nicht zu stoppen
Von einem Rekord zum nächsten Fabelwert. Für Erling Haaland fehlen mittlerweile die Superlative.
„Ich habe so etwas noch nie in meinem Leben erlebt“, Englands Teamspieler Jack Grealish über seinen Team-Kollegen von Manchester City. Beim 5:0-Sieg in der Champions League gegen den FC Kopenhagen erzielte der Norweger trotz seiner Auswechslung zur Pause seine Königsklassen-Tore 27 und 28 und benötigte dafür nur 22 Partien – die ersten davon in Salzburg, natürlich mit einem erfolgreichen Debüt.
In den vergangenen neun Pflichtspielen erzielte Österreichs „Fußballer des Jahres 2019“ immer mindestens einen Treffer. Für Pep Guardiolas Team hat er in 12 Pflichtspielen 19 Tore geschossen.
Nicht nur deshalb war Kopenhagens Keeper Kamil Grabara fassungslos. Der Pole wurde in der 7. und 33. Minute vom 22-jährigen Stürmer bezwungen. „Ihr Torhüter sagte zu mir: 'Er ist kein Mensch'. Ich habe gesagt: 'Wem sagst du das'“, berichtete Grealish, der seine Freude hatte: „Beim ersten und zweiten Tor habe ich nur gelacht. Er ist immer da. Ich hoffe, er kann so weitermachen und uns zu Titel führen.“
Verhinderter Hattrick
Einen Dreierpack wie schon beim 6:3-Derbysieg am Sonntag gegen Manchester United verhinderte ausgerechnet ein Kopenhagen-Profi: David Khocholava lenkte den Ball vor dem einschussbereiten Haaland ins eigene Netz (39.). „Er ist unglaublich“, staunte Trainer Guardiola über seine Tormaschine.
Zur Pause nahm Guardiola seinen Ausnahmestürmer vom Platz – zur Schonung. „Wenn das Spiel knapp gewesen wäre, hätte Erling weitergespielt“, erklärte der Katalane. „Es war gut, dass er eine Pause bekam. Am Samstag wartet mit dem FC Southampton ein Gegner, den wir letztes Jahr nicht bezwingen konnten“, sagte Guardiola vor dem Duell mit der vom Steirer Ralph Hasenhüttl betreuten Mannschaft.
Überall Erster
Haaland hat in der Premier League in acht Spielen 14 Tore erzielt und ist unangefochten der beste Torjäger. Auch die Königsklasse führt er nun mit fünf Treffern an. „Es ist verrückt zu sehen, wie er etwa das zweite Tor schießt“, schwärmte sogar Kopenhagens Trainer Jacob Neestrup und erklärte: „Wir haben heute gegen einen der allerbesten Stürmer der Welt gespielt.“
Citys Liga-Konkurrent Chelsea ist in der Salzburg-Gruppe E mit dem ersten Sieg in beeindruckender Manier zurück im Aufstiegskampf. „Abgesehen vom Ende der ersten Halbzeit hatten sie keine Chancen. Das sagt viel darüber, wie wir als Einheit verteidigt haben. Es ist ein wichtiger Sieg für uns, aber es ist noch ein weiter Weg“, sagte Chelsea-Coach Graham Potter nach dem 3:0-Heimerfolg gegen AC Milan.
Jubel in Deutschland
Einen perfekten Abend gab es für die deutschen Klubs. Leipzig feierte mit Xaver Schlager gegen Celtic Glasgow den ersten Sieg. Borussia Dortmund bezwang auswärts den FC Sevilla mit 4:1, was Sevilla-Trainer Julen Lopetegui unmittelbar nach dem Match den Job kostetet. „Das war definitiv die Reaktion, die wir zeigen wollten“, sagte BVB-Kapitän Bellingham mit Blick auf das enttäuschende 2:3 in Köln am Wochenende davor.
Am Samstag kommt mit den Bayern aber ein ganz anderes Kaliber. „Das tut natürlich unheimlich gut, aber mehr ist es auch nicht. Wir müssen am Wochenende eine bessere Leistung bringen als heute, um Bayern München zu schlagen“, betonte Sportchef Sebastian Kehl.
Lange Pause für Gulacsi
Bei Leipzig war die Freude nicht ungetrübt. Torhüter und Kapitän Peter Gulacsi erlitt bereits nach zehn Minuten einen Kreuzbandriss, als er bei einem Abwehrversuch im Rasen hängen blieb. Der Ungar, von 2013 bis 2015 bei Salzburg im Tor, fällt bis 2023 aus.