Dank Burgstaller: Rapid steht im ÖFB-Cupfinale
Von Alexander Huber
Das Finale am 30. April wird ausverkauft sein. Die Hoffnung auf den ersten Cuptriumph seit 1995 wird die Rapid-Fans nach Klagenfurt treiben. Egal, ob Sturm oder LASK am Donnerstag im zweiten Semifinale jubeln.
21.600 feierten an einem kalten Mittwoch ein mühsames 2:1 gegen Ried wie an den besten Europacup-Abenden. Damit wurde der Cup-Zuschauerrekord abseits von Wiener Derbys und Endspielen geknackt. Im ÖFB-Bewerb hatte die Zweitrundenpartie Rapid – Salzburg (1:2 n. V.; 2019) mit 20.400 Fans bislang diesen Bestwert.
Damals war die Entscheidung nach 118 Minuten gefallen, diesmal nach 99 spannenden Minuten – weil Ried so gar nicht wie ein heißer Abstiegskandidat spielte.
Mutige Rieder
Bereits nach zehn Sekunden unter einer starken Ankick-Variante hatte Ried den ersten Abschluss durch Seifedin Chabbi. Der Stürmer war einer von fünf Offensivspielern, die Max Senft aufgeboten hatte. Der neue Ried-Trainer setzte auf ein 4-1-3-2 und auch ein so intensives Pressing wie Sturm.
So wie zuletzt in Graz (1:3) hatte Rapid große Probleme mit diesem aggressiven Stil, der häufigste Pass war jener zurück zu Tormann Niki Hedl. Auch wenn die rechte Seite mit Denso Kasius und Ante Bajic neu zusammengesetzt wurde. Im Zentrum wurde um jeden Ball wie wild gefightet. Lediglich durch Guido Burgstaller im Laufduell mit Goalie Samuel Sahin-Radlinger wurden die Hausherren gefährlich (3.).
Der Tabellenletzte hatte noch einen Torschuss durch den 18-jährigen Eigenbau-Stürmer Belim Beganovic (37.). Aber nach einer halben Stunde war offensichtlich, dass dieser Stil von den Innviertlern nicht durchgehalten werden konnte.
Die Grünen tauchten öfters in des Gegners Hälfte auf, Jonas Auer, der vor einer vorzeitigen Vertragsverlängerung steht, schoss knapp daneben (44.). Mit dem letzten Angriff vor der Pause fiel das 1:0: Marco Grüll hatte nach einem Haken den Überblick und fand Guido Burgstaller. Der Kapitän schoss direkt ins Eck. Weil der Ball vor Sahin-Radlinger aufsprang, konnte der wieder fitte Tormann nichts mehr ausrichten.
ElfmeterfrageIn
Hälfte zwei war Rapid überlegen, hatte aber Glück, als der aufgerückte Tin Plavotic den Ball nicht stoppen konnte (63). Im anderen Strafraum riskierte der Verteidiger mit einem Tackling von hinten alles – er traf zuerst den Ball, dann Grüll. Es gab keinen Elfmeter (73.).
Tore: 1:0 (45.+2) Burgstaller
2:0(83.) Burgstaller
2:1(93.) Ziegl (Elfmeter)
Rapid: Hedl - Kasius (69. Schick), Querfeld, Sollbauer, Auer - Kerschbaum (87. Oswald), Pejic - Bajic (84. Zimmermann), Strunz (69. Greil), Grüll - Burgstaller (87. Druijf)
Ried: Sahin-Radlinger - Ungar, Lackner, Plavotic, Jurisic - Martin (77. Ziegl) - Kronberger, Lang (56. Madritsch), Pomer (56. Lutovac) - Chabbi (56. Mikic), Beganovic (70. Monschein)
Gelbe Karten: Pejic, Querfeld, Sollbauer bzw. Lackner, Kronberger
Die Besten: Burgstaller, Grüll bzw. Martin
Finale am 30. April im Wörthersee Stadion in Klagenfurt gegen Sieger aus Sturm Graz - LASK (Do., 20.30 Uhr/live ORF 1).
In Minute 78 war die Vorentscheidung nahe, Burgstaller schoss knapp vorbei.
Fünf Minuten und einen Greil-Pass später machte es der 33-Jährige mit dem an sich schwächeren linken Fuß perfekt: Aus rund 30 Metern saß der Heber mit dem ersten Kontakt – 2:0.
Beim dritten VAR-Check – erstmals für Ried – gab es dann Elfmeter. Marcel Ziegl verwertete nach einem Sollbauer-Hands (93.). In Minute 97 war sogar eine Verlängerung nahe: Hedl musste gegen Plavotic alle seine Klasse aufbieten.