Sport/Fußball

Fußball-Bundesliga: Geisterspiel-Konzept beschlossen, jetzt ist die Politik am Zug

Die Bundesliga will in Abstimmung mit den zuständigen Behörden schnellstmöglich Gewissheit haben, unter welchen Bedingungen ein Trainings- und Meisterschaftsbetrieb möglich ist. Drei Klubs haben sich enthalten, neun Klubs haben über das Konzept abgestimmt und dem auch zugestimmt.

Bundesliga-Vorstand  Christian Ebenbauer: "Die heutigen Sitzungen haben gezeigt, wie umfangreich die Herausforderungen sind, die es auf dem Weg zur Wiederaufnahme des Trainings- und Spielbetriebs zu meistern gilt."

Dabei spielen finanzielle, sportliche, medizinische und organisatorische Herausforderungen eine Rolle. Ebenbauer: "Mit dem fertigen Konzept haben wir einen großen Teil unserer Arbeit erledigt. Nun ist die Politik am Zug, uns mitzuteilen unter welchen Möglichkeiten eine Wiederaufnahme der Tipico Bundesliga möglich ist.“

Sportminister ist vorsichtig positiv

Wenige Stunden nach dem Beschluss des Konzepts hat sich Vizekanzler und Sportminister Werner Kogler vorsichtig positiv zu einer baldigen Aufnahme des Spielbetriebs ohne Zuschauer geäußert. „Die Möglichkeiten wollen wir schaffen, dass die Fußball-Bundesliga stattfinden kann“, sagte Kogler am Freitagabend in der „ZiB2“. Außerdem meinte der Vizekanzler: „Über die Rahmenbedingungen tauschen wir uns intensiv aus und ich denke, dass wir hier zu einem Ergebnis kommen werden.“

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Farbenlehre

In Punkto Organisation von Spielen ohne Zuschauer beruht das Konzept auf drei Gruppen.

Gruppe Rot umfasst Spieler und alle Personen, die direkt Kontakt mit ihnen haben wie Trainer, Betreuer, Schiedsrichter. Diese Personen sollen regelmäßigen Testungen in kurzen Abständen unterzogen werden.

Gruppe Orange bewegt sich im Stadioninnenraum und besteht unter anderem aus TV-Produktion, Organisation und teilweise Medienvertretern. Hier wird auf Abstand zur Roten Gruppe sowie allgemein gültige Maßnahmen wie Handhygiene oder das Tragens des Nasen-Mund-Schutz gesetzt.

Gruppe Gelb befindet sich im Tribünenbereich. Sie umfasst Vertreter aus Medien und Organisation. Auch hier wird auf Nasen-Mund-Schutz und Abstand halten gesetzt sowie auf die räumliche Trennung zu den anderen Gruppen.

Medizin

Ziel ist, das Risiko von Übertragungen über ein engmaschiges Testschema mit PCR-Tests zu minimieren. Diese Tests zeigen, ob ein Spieler aktuell mit Corona-Virus infiziert ist. Wesentlicher Bestandteil des Konzepts ist die Möglichkeit, im Falle eines positiven Tests nur den betroffenen Akteur zu isolieren.

Die Testergebnisse der Akteure müssen am Spieltag bis spätestens 10 Uhr bekannt sein. Es soll ein Kader von insgesamt 30 Mann pro Klub definiert werden. Für die Durchführung eines Spiels ist eine Mindest-Kadergröße pro Spiel von 14 Feldspielern und 2 Tormännern notwendig.

Terminplan

Aktuell gibt es eine behördliche Genehmigung für Kleingruppentraining, das seit Anfang dieser Woche stattfindet. Für Mannschaftstraining und Spielbetrieb sind behördliche Genehmigungen noch ausständig.

Zum aktuellen Zeitpunkt muss die Saison 2019/20 bis 30. Juni abgeschlossen sein. Sofern dieser Zeitpunkt nach hinten geschoben wird, wird der Rahmenterminplan unter Berücksichtigung sämtlicher Herausforderungen wie bspw. der Spielerverträge evaluiert.

2. Liga

Ein Antrag auf Abbruch erreichte am Freitag auf der Klubkonferenz nicht die nötige Zwei-Drittel-Mehrheit, um zur Abstimmung zugelassen zu werden. Anders als in der Tipico Bundesliga gibt es hier mit Ausnahme des Cupfinalisten allerdings noch keine behördliche Möglichkeit zum Kleingruppentraining. Zudem sind die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in der zweithöchsten Spielklasse andere bzw. geringere als in der Tipico Bundesliga.

Zur Konkretisierung der sportlichen Möglichkeiten wurde für die kommende Woche eine Arbeitsgruppe einberufen, die terminliche Möglichkeiten auslotet. Bis zur nächsten Klubkonferenz Anfang Mai soll Klarheit herrschen.

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