Comeback wegen Corona: Fallmann ersetzt bei der Austria Stöger
So schnell kann es in Corona-Zeiten gehen: Jochen Fallmann gibt am Samstag sein Debüt als Chef auf der Austria-Bank.
Der St. Pöltner vertritt den (ebenso wie den zweiten Assistenten Gerhard Fellner) positiv auf Covid-19 getesteten Chefcoach Peter Stöger beim Spiel in Altach. Für die Wiener zählt im Ländle nur ein Sieg, um einerseits an den in der Qualifikationsgruppe führenden Hartbergern dran zu bleiben und andererseits die SV Ried nicht im Nacken zu haben. Zwei Zähler fehlen der Austria vier Runden vor Saisonende auf die Steirer, die Innviertler liegen drei Punkte hinter den Wienern.
Zum Auftakt der Quali-Gruppe gewann die Austria das Duell mit Altach in Wien nach späten Toren mit 2:0. Den drei Zähler vor Schlusslicht St. Pölten liegenden Tabellenzehnten erwartete Fallmann auch im Schnabelholz abwartend. „Altach steckt noch voll im Abstiegskampf. Sie werden versuchen, sich über Konter in Szene zu setzen und über Standardsituationen. Wir müssen ballsicher sein und die richtigen Entscheidungen treffen. Wenn wir in Führung gehen, muss Altach auch etwas machen“, meinte Fallmann.
Für den 42-Jährigen ist es das Oberhaus-Comeback an der Seitenlinie, nachdem er bis September 2017 beim SKN St. Pölten gearbeitet hatte. „Ich habe natürlich nicht damit gerechnet. Es wäre mir lieber, wenn alle an Bord wären, aber ich nehme die Situation an“, sagte Fallmann.
Not-Team
Neben Stöger und Fellner fällt auch Athletiktrainer Gerald Linshalm aus. Vom regulären Betreuerstab ist nur noch Torhütertrainer Alex Bade einsatzfähig. Im Training half zuletzt der nun als Physiotherapeut bei den Austrianern arbeitende Ex-Profi Florian Metz aus.
Kroch so mancher Austrianer nach der intensiven Phase vor der zehntägigen Liga-Pause am Zahnfleisch, sind laut Fallmann die Akkus nun wieder aufgeladen. Die Nachwirkungen von Corona-Infektionen in der Mannschaft seien allerdings noch nicht wirklich abzusehen.
"Vorsorglich gekündigt"
Die Austria muss sich hinter den Kulissen weiter mit Zukunftsplanungen befassen. Stöger wird mit Ende der Saison gehen, auch Fallmanns Vertrag läuft wie beim gesamten Betreuerstab aus. Gespräche über eine Verlängerung gibt es bis dato keine. Im Zuge des Sparkurses hatte die Austria bekanntlich alle Trainer bis in die Akademie „vorsorglich“ mit Juni zur Kündigung angemeldet.
In Altach wurde der Kurs für kommende Saison bereits eingelegt. Der Vertrag von Damir Canadi ist vorerst zwar nur bis Saisonende angesetzt, im Fall des Klassenverbleibs sollte eine Verlängerung aber Formsache sein.
Als sportlicher Leiter wird der zurückgeholte Werner Grabherr ab Juni tätig sein.
Canadi fordert Steigerung
Gegen die Austria will Canadi Zählbares mitnehmen. „Die anderen wollen uns jagen, wir müssen unsere Position absichern. Am Ende zählt nur, dass wir nächstes Jahr in der Liga sind. Es kann auch bis zum letzten Spieltag dauern, darauf sind wir vorbereitet“, sagte der Wiener. Er forderte defensiv eine Steigerung, nachdem sein Team zuletzt gegen Hartberg zweimal vermeidbare Gegentore hinnehmen musste.