Heimsieg gegen den LASK: Rapid macht sich zum Vizemeister
Von Alexander Huber
Die Rapidler nehmen lieber das Risiko der Champions-League-Quali als die sicheren Millionen einer Gruppenphase für Platz drei: Mit einer starken Leistung und einem 3:0 gegen den LASK wird Rang zwei verteidigt.
Sturm bleibt nach einem 3:1 in Wolfsberg Dritter.
RAPID WIEN – LASK 3:0 (0:0)
Tore: 1:0 (48.) Fountas, 2:0 (73.) Knasmüllner, 3:0 (95.) Knasmüllner.
Gelbe Karten: Hofmann bzw. Balic, Renner.
Rapid: Strebinger - Greiml (66. Schick), Hofmann, Barac (78. Sonnleitner) - Stojkovic, Schuster, Petrovic (78. D. Ljubicic), Ullmann - Demir (78. Kitagawa), Kara, Fountas (58. Knasmüllner).
LASK: Schlager - Filipovic (85. Ramsebner), Trauner, Andrade - Ranftl, Madsen, Michorl, Renner - Goiginger, Eggestein (51. Reiter), Balic (71. Griger).
Nach der Gratulation zum 51. Geburtstag von Sportchef Zoran Barisic wechselte Christoph Peschek die Rolle: Der Geschäftsführer gab den Einpeitscher für die nach über einem halben Jahr zurückgekehrten Rapid-Fans. 3.000 Glückliche der insgesamt 10.000 Abonnenten waren ausgelost worden und sorgten für mittlerweile ungewohnte Stimmung.
Auf der LASK-Bank fehlte Emanuel Pogatetz. Nach einigen Meinungsverschiedenheiten mit seinem Co griff Chefcoach Dominik Thalhammer durch und stellte Pogatetz frei.
Höchststrafe für Ljubicic
Auf der Rapid-Bank musste Dejan Ljubicic Platz nehmen. Der Ärger über die seit der Bekanntgabe des Wechsels nach Köln schwächer werdenden Leistungen kostete den Kapitän in seiner letzten Partie das Leiberl.
Mateo Barac lief nach seiner Sperre hingegen ein letztes Mal für Rapid ein. Kommende Woche wird der frühere Tottenham-Legionär Kevin Wimmer als direkter, sogar günstigerer Nachfolger präsentiert werden.
Nach sechs sieglosen Duellen und sechs Spielminuten hatte Husein Balic die Top-Chance für den LASK. Der Teamstürmer fiel im Duell mit Goalie Richard Strebinger, Schiedsrichter Sebastian Gishamer entschied auf Schwalbe und Gelb.
Nach 18 Minuten hatte nach einem Andrade-Patzer auch Yusuf Demir eine Top-Chance. Doch der 17-Jährige scheiterte im Eins-gegen-Eins an Teamtormann Alex Schlager. Für die sehr bemühten Linzer schaute vorerst nicht mehr raus als ein Renner-Schuss an die Außenstange (25.).
Rot und Überraschung
In Wolfsberg machte es Thorsten Röcher nach 28 Spielminuten seinem Ex-Klub leichter: Nach einem Rotfoul war der WAC in Unterzahl. Dennoch gingen die Kärntner in Führung. Dejan Joveljic nach (natürlich) Liendl-Pass traf zum 1:0 gegen Sturm (36.).
WAC – STURM GRAZ 1:3 (1:0)
Tore: 1:0 (37.) Joveljic, 1:1 (54., Eigentor) Scherzer, 1:2 (59.) Yeboah, 1:3 (67.) Yeboah.
Rote Karte: Röcher (28./Foul).
Gelbe Karten: Leitgeb bzw. Yeboah, Jantscher.
WAC: Kuttin - Schöfl, Novak, Muharemovic, Scherzer - Taferner (69. Jasic), Leitgeb, Liendl (69. Stratznig), Wernitznig (69. Giorbelidze) - Röcher, Joveljic (69. Vizinger).
Sturm: Siebenhandl - Gazibegovic, Nemeth, Gorenc-Stankovic, Dante (56. Wüthrich) - Hierländer (71. Stückler), Ljubic, Kiteishvili, Kuen (77. Jäger) - Yeboah (71. Balaj), Jantscher (77. Huspek).
Die zweiten Hälften begannen mit einem Paukenschlag in Hütteldorf. Über Demir und Filip Stojkovic kam der Ball zu Taxi Fountas, der wuchtig zum 1:0 für Rapid traf (47.).
Sieben Minuten lang war der LASK nicht mehr fix im Europacup und der WAC Vierter. Dann passierte Jonathan Scherzer (wieder einmal) ein Eigentor, Ausgleich für Sturm 1:1 (54.).
Wieder nur fünf Minuten später gingen die Gäste in Führung, Kelvin Yeboah stand richtig. Nach 67 Minuten war die erste Partie entschieden: Yeboah bejubelte einen Doppelpack zum 1:3.
Würde Sturm doch noch Platz zwei erobern? Nein, Christoph Knasmüllner gab die Antwort. Der Rapid-Joker traf zum 2:0 ins Eck (74.).
Als dann auch noch Fan-Liebling Mario Sonnleitner eingewechselt und mit der Kapitänsschleife belohnt wurde, gab es im Allianz Stadion eine Party, als wäre Corona nur ein Bier.
Knasmüllner legte nach Schick-Pass noch das 3:0 nach (95.). Thalhammer muss beim LASK hingegen um seinen Job bangen.
Ein Salzburger Rekord
Die nunmehr achte Meistersaison in Serie ist indes für Red Bull Salzburg mit einem 4:0-Kantersieg gegen die WSG Tirol zu Ende gegangen. Bernardo (8.) und Mergim Berisha mit einem Triplepack (26., 43., 66.) erzielten die Tore des Double-Champions, der damit einen neuen Rekord markierte.
RED BULL SALZBURG – WSG TIROL 4:0 (3:0)
Tore: 1:0 ( 8.) Bernardo, 2:0 (26.) Berisha, 3:0 (43., Elfmeter) Berisha, 4:0 (66.) Berisha.
Gelbe Karten: Bernardo bzw. Rogelj, Gugganig.
Salzburg: Mantl - Kristensen (64. Farkas), Solet, Ramalho (74. Daka), Ulmer - Junuzovic (64. Camara), Bernardo - Aaronson, Okafor (64. E. Mwepu) - Berisha (69. Koita), Adeyemi.
WSG: Ozegovic - Koch, Behounek, Gugganig, Smith (77. Gölles) - Rogelj (88. Hager), Naschberger (63. Toplitsch), Petsos, Pranter (63. Rieder) - Baden Frederiksen, Dedic (63. Anselm).
Denn 25 Siege in einer Bundesliga-Saison sind seit der Modusänderung ein neuer Höchstwert. Zuvor hatten die Salzburger schon 2018/19 25 Erfolge eingefahren, damals allerdings noch in 36 Runden.
Bei beiden Teams gab es im Vergleich zur vergangenen Runde je vier personelle Veränderungen in der Startelf. Der Tiroler Benjamin Pranter durfte in seinem letzten Profimatch als Kapitän auflaufen. Bei den "Bullen" wurde das Trainerteam vor dem Anpfiff geehrt.
Double-Coach Jesse Marsch feierte sein Abschiedsspiel in der Mozartstadt. Während Rene Aufhauser den FC Liefering übernehmen wird, ist bei Franz Schiemer noch unklar, wohin ihn sein Weg führt. Schon vor Beginn der Partie zollten auch die Wattener dem Meister Tribut, standen beim Einlaufen Spalier.