Sport/Fußball

Die Austria verliert in Ried und verschenkt den Gruppensieg

Wie wichtig ist der Heimvorteil? Diese Frage haben sich Markus Schopp und Peter Stöger vor der letzten Runde der Qualifikationsgruppe mit Sicherheit gestellt. Bereits am Montag wartet auf Hartberg und die Austria das direkte Duell um die letzte Chance auf den Europacup.

Als Bonus für den „Titel“ in der unteren Gruppe darf der Erste den Zweiten vor maximal 3.000 Fans empfangen, auf den Sieger warten dann zwei weitere Spiele gegen den Fünften aus der Meistergruppe (WAC oder LASK).

Der Heimvorteil ist sehr wichtig. Besonders nach so langer Zeit ohne Fans“, betonte Stöger vor dem Anpfiff in Ried. Deswegen wurde vor der Woche der Entscheidung auch nur verhalten rotiert.

SV RIED – AUSTRIA WIEN 3:2 (0:1)
Tore: 0:1 (17.) Grünwald, 0:2 (56.) Jukic, 1:2 (79.) Grüll, 2:2 (89.) Bajic, 3:2 (94.) Kerhe.

Gelbe Karten: Bajic, Offenbacher, Kerhe bzw. Handl, Poulsen, Teigl.
Ried: Sahin-Radlinger - Wießmeier (92. Kerhe), Reifeltshammer (68. Satin), Meisl (68. Boateng), Reiner (82. Stosic), Lercher - Ziegl, Offenbacher - Bajic, Nutz, Grüll.
Austria: Pentz - Zwierschitz, Schösswendter (71. Teigl), Handl, Poulsen - Demaku (46. Martel), Ebner - Zeka, Grünwald (74. Fitz), Jukic (57. Sarkaria) - Pichler (57. Djuricin).

Schopp nahm in St. Pölten mehr Risiko: Nur ein Stammspieler (Gollner) war gegen den Tabellenletzten länger als eine Hälfte auf dem Rasen. Nach dem Motto: Frische Beine sind wichtiger als eigene Fans auf den Tribünen.

Am Ende hatte Schopp alles richtig gemacht: Hartbergs B-Team sichert das Heimspiel mit frischen Kräften bei den Steirern gegen enttäuschte Austrianer.

SKN ST. PÖLTEN – TSV HARTBERG 0:1 (0:1)
Tor: 0:1 (42.) Sturm.
Rote Karte: Yoda (77.).

Gelbe Karten: Pokorny bzw. keine.
St. Pölten: Gremsl - Steinwender, Asadi, Drescher (66. Muhamedbegovic) - Blauensteiner, Pokorny (60. R. Ljubicic), Luxbacher, Schulz (81. Servania) - Halper (66. Hugi), Tetteh, Booth (60. Schmidt).
Hartberg: Sallinger - Gölles, Gollner (46. Rotter), Huber, Klem (46. Lienhart) - Yoda, Tijani - Sturm (68. Horvat), Ried, Horvath (46. Rakowitz/57. Ertlthaler) - Schmerböck.

Violett legte vor

In Ried ging die Austria nach 17 Minuten und einem Doppelpass von Alex Grünwald mit Pichler in Führung. Der Routinier zog ab – 0:1.

In St. Pölten mussten die 942 SKN-Fans ebenfalls einige unerwartete Gesichter identifizieren. Mit Blick auf die Relegation (gegen Wacker oder Klagenfurt) hatte auch Trainer Baumgartner rotiert. Edelreservist Halper zirkelte einen Freistoß an die Latte (26.). Im Laufe des Spiels fand sich die Hartberger B-Elf und traf nach 42 Minuten: Schmerböck hatte vorgelegt, Philipp Sturm schob mit seinem ersten Bundesliga-Tor ein – 0:1.

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Nach der Pause zeigte Aleks Jukic im Kampf um ein Leiberl im Play-off auf: Der Austrianer versenkte in Ried einen Freistoß zum 0:2 (56.). Der künftige Rapidler Marco Grüll machte es wieder spannend, Goalie Pentz ließ den Schuss zum 1:2 ins Netz rutschen (79.).

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In St. Pölten wurde es erst nach einer derben Attacke laut: Yoda sah Rot (77.). Der erste SKN-Sieg nach 13 Spielen gelang dennoch nicht.

Weil in Ried Ante Bajic zum 2:2 traf (91.), war die steirische Abwehrschlacht in Unterzahl plötzlich von Bedeutung: Robert Ljubicic vergibt in Minute 90 und 93 den SKN-Ausgleich. Schlägt die Austria noch zurück? Im Gegenteil. Manuel Kerhe schießt Ried in letzter Sekunde zum 3:2 und zementiert die Veilchen auf Platz zwei ein.

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Die Corona-geplagte Admira

Während es bei der Austria und Hartberg im Fernduell noch um Platz eins ging, war das Spiel zwischen der Admira und Altach deutlich weniger wichtig. Die Niederösterreicher erkämpften sich trotz 16 Ausfällen aufgrund positiver Coronatests im Heimspiel ein 1:1-Remis. Die Vorarlberger fielen damit sogar noch auf den vierten Rang zurück.

FC ADMIRA – SCR ALTACH 1:1 (0:0)
Tore: 1:0 (49., Elfmeter) Breunig, 1:1 (60.) Fischer.

Gelbe Karten: Zdichynec bzw. D. Nussbaumer.
Admira: Leitner - Buchta (81. Turi), Koller, Datkovic, Lukacevic, Spasic - L. Malicsek, Gartner (81. Gartner), Hausjell (72. Zdichynec) - Ganda (81. Gattermayer), Breunig (91. D. Kalajdzic).
Altach: Casali - Haudum, Dabanli, Zwischenbrugger - Bukta (83. Carando), Casar (64. Tartarotti), Oum Gouet, Schreiner (57. Meilinger), Edokpolor - Stefel (57. Fischer), D. Nussbaumer (57. Maderner).

Vor 1.338 Zuschauern in der BSFZ Arena gingen die Südstädter entgegen dem Spielverlauf durch einen verwandelten Elfmeter von Maximilian Breunig (49.) in Front. "Joker" Manfred Fischer (60.) rettete den vor der Pause klar überlegenen Vorarlbergern aber noch einen Punktgewinn.

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Der fühlte sich für Admira-Trainer Klaus Schmidt in seinem Abschiedsspiel auf der Admira-Betreuerbank aufgrund der schwierigen Ausgangssituation wie ein Sieg an. Bei beiden Teams waren zahlreiche Akteure mit weniger Spielpraxis in die Startformation gerückt, bei der Admira debütierten während der Partie gleich fünf Akteure, darunter auch Sasa Kalajdzic' Bruder Daniel.

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