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Bundesliga-Neustart: Die Austria beendet ihre Sieglos-Serie

Die Maske sitzt, die Temperatur passt. 36,3 Grad zeigt das Fieberthermometer, cool genug für ein Geisterspiel. Die Kontrollen in der Generali-Arena sind korrekt und genau. Auf der Medientribüne hätten einige Babyelefanten Platz. Die nicht vorhandenen Austria-Fans hinterließen auf ihrer Osttribüne eine unnötige transparente Nachricht, völlig überraschend halten sie gar nichts von Geisterspielen. Aus den Lautsprecherboxen dröhnte der Hit „Bitter Sweet Symphony“, passend zu einem Abend der gemischten Gefühle.

Geisterspiel zwischen der Austria und der Admira. Kein hintergründiger Lärmpegel von den Rängen, dafür viel Geschrei auf dem und um den Platz. Schon nach zwei Minuten kam man in den Genuss der Stimmgewalt von Austria-Trainer Ilzer, der einen Elfmeter nach einem Handspiel von Schösswendter – vergeblich – reklamierte. Wenig später ging Grünwald zu Boden, Ilzer forderte einen Freistoß: „Was muss da passieren“, schrie er in Richtung des Unparteiischen Lechner.

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Meditatives Rauschen

Das meist verwendete Wort der Spieler war „Zeit“. Damit mahnten sie Mitspieler zur Ruhe am Ball und verrieten damit, dass kein Gegner die eigenen Kreise störte. War der Ball einmal nicht im Spiel und hielten die Spieler den Mund, um nach Luft zu schnappen, dann konnte man gar den Verkehrslärm der nahen Südosttangente vernehmen. Ein meditatives Hintergrundrauschen.

Admiras prominenter Berater Felix Magath hörte dies nicht, saß er doch hinter Glas in einer Loge. Gegenüber auf der Nordtribüne logierte die Austria-Spitze mit Peter Stöger und Markus Kraetschmer. Sie alle sahen ein zunächst bescheidenes Spiel mit wenigen Topchancen. Die Austria hatte gefühlt mehr Anteile am Spiel, die Admira jedoch wirkte zielstrebiger in Richtung des gegnerischen Tores.

Für die Admira vergab der von Hoffer ideal freigespielte Bakis aus guter Position und Abseitsstellung, die übersehen wurde. Die beste, weil einzige Austria-Möglichkeit hatte Sax per Kopf, doch Goalie Leitner gewann das Duell mit der Schwerkraft, tauchte ab und fischte den Ball aus der Ecke. Kurz vor der Pause rettete Austria-Schlussmann gegen Bakis das 0:0.

Goldtor aus dem Nichts

Nach dem Wechsel erregten einige Fouls die Gemüter in der Coaching-Zone, wobei Ilzer den Dezibel-Vergleich mit seinem Kollegen Zvonimir Soldo haushoch gewann. Die Teams zogen etwas das Tempo an und stellten sich vermehrt den Zweikämpfen. Für mehr Gefahr sorgten zunächst die Gäste aus der Südstadt: Einem Zuspiel von Bakis auf Hoffer fehlte die finale Präzision, einem Hoffer-Kopfball ein paar Zentimeter.

In der 67. Minute feierte die Austria eine Premiere mit einem Torjubel-Geschrei. Fitz drehte jubelnd ab, die Kollegen beglückwünschten ihn schaumgebremst. Bei einer gelungenen Aktion setzte Fitz nach und schob den Ball zum 1:0 ins Tor. Im Finish vergab die Admira durch Saracevic und Bakis zwei Chancen auf den Ausgleich.

Die Austria feierte mit dem nötigen Glück den ersten Sieg seit einem halben Jahr (30. November) und ist nun seit zehn Bundesliga-Spielen ungeschlagen. Die Wiener führen die Qualifikationsgruppe mit zwei Punkten Vorsprung auf Altach an.