Salzburg siegt bei Sturm Graz, Torreigen bei LASK gegen WSG Tirol
Serienmeister Salzburg hat mit einem 3:1-(1:0)-Erfolg bei Sturm Graz einen großen Schritt zum achten Bundesliga-Titel in Folge gemacht. Zumindest sechs Punkte Vorsprung haben die Bullen nach dem Auswärtssieg in Graz vor den letzten drei Runden. Schon am kommenden Mittwoch könnte das Team von Jesse Marsch im Heimspiel gegen Verfolger Rapid das dritte Double in Folge fixieren.
STURM GRAZ - RED BULL SALZBURG 1:3 (0:1)
Tore: 0:1 (20.) Aaronson, 1:1 (56.) Kiteishvili, 1:2 (78.) Aaronson, 1:3 (83.) Junuzovic.
Gelbe Karten: Gorenc-Stankovic bzw. Marsch (Trainer), Adeyemi.
Sturm: Siebenhandl - Gazibegovic, Geyrhofer (74. Wüthrich), Nemeth, Dante - Kiteishvili (74. Jäger), Gorenc-Stankovic, Ljubic, Kuen (46. Hierländer) - Yeboah (85. Huspek), Jantscher (85. Balaj).
Salzburg: Stankovic - Kristensen, Ramalho, Wöber, Ulmer - E. Mwepu, Bernede (65. Seiwald), Junuzovic (84. Bernardo), Aaronson (84. Sucic) - Berisha (79. Okafor), Daka (65. Adeyemi).
Sturm gastiert dann beim fünf Punkte dahinter liegenden Schlusslicht WSG Tirol. Die Mannschaft von Christian Ilzer ist weiter Dritter, hat aufgrund der Abrundung bei der Punkteteilung einen Vorteil gegenüber dem punktegleichen LASK. Die Grazer hatten Salzburg als einziges Team im Saisonverlauf zweimal gebogen, standen am Sonntag gegen den "ersten Anzug" des Branchenprimus aber zum dritten Mal in Folge auf verlorenem Posten. Brenden Aaronson mit seinem ersten Doppelpack (20., 78.) und Zlatko Junuzovic (83.) sowie Otar Kiteishvili trafen (56.).
Vor Osims Augen
Vor den wachsamen Augen von Jahrhunderttrainer Ivica Osim, der am vergangenen Donnerstag seinen 80. Geburtstag feierte, und einem riesengroßen Transparent zu Ehren des Jubilars gehörten die Anfangsminuten den Gastgebern. Eine Cornerserie war gefährlich, brachte aber nichts ein. Salzburg fand nach zehn Minuten in die Partie und zu ersten Topchancen.
Für den aus abseitsverdächtiger Position gestarteten Patson Daka war zunächst bei Sturm-Goalie Jörg Siebenhandl Endstation (13.), der Torjäger gab zwei Minuten später dem Ball zu wenig Tempo mit, nachdem er Siebenhandl bereits umkurvt hatte. Jussuf Gazibegovic klärte auf der Linie.
Die nächste Möglichkeit nutzen die "Bullen". Aaronson chipte den Ball aus kurzer Distanz an Siebenhandl vorbei. Mergim Berisha hatte den US-Amerikaner, der sein sechstes Saisontor bejubelte, mit einem perfekten Lochpass durch die Beine von Jon Gorenc-Stankovic in Position gebracht.
Überraschender Ausgleich
Der Treffer entfaltete Wirkung. Salzburg, aufgelaufen mit der Cupsieger-Formation, kombinierte bei bestem Fußballwetter lustvoll und überforderten die Grazer um ihre junge Viererkette (Altersschnitt: 20,5) fast im Minutentakt. Ein Berisha-Treffer zählte wegen Abseits zurecht nicht (24.), die Hochkaräter in der ersten Hälfte gehörten ausschließlich den Gästen: Doch weil Daka (40./Rückraum, 41./Kopfball) und Enock Mwepu (42.) fahrlässig damit umgingen, spiegelte sich der deutliche Klassenunterschied zur Pause im kleinstmöglichen Vorsprung wider.
Sturm kam geordneter aus der Kabine, das 1:1 durch Kiteishvili kündigte sich dennoch nicht an (56.). Der Georgier nahm sich eine Gazibegovic-Flanke aus vollem Lauf mit und überlupfte den zuvor beschäftigungslosen Cican Stankovic. Die Partie war wesentlich offener, Salzburg hatte klarerweise Chancen. Aaronson wurde von Gazigebovic entscheidend gestört (60.), versenkte den Ball aber in der 78. Minute aus 20 Metern flach in linken Eck. Gorenc-Stankovic fälschte den Schuss entscheidend ab.
Diese entscheidenden Minuten liefen zugunsten Salzburgs. Maximilian Wöber hatte Glück, dass seine Attacke von hinten gegen Kelvin Yeboah nicht in einem Strafstoß resultierte (80.). Junuzovic stellte kurz darauf mit einem präzisen Schlenzer den 3:1-Endstand her (84.). Am Ende stand der 14. Sieg der Salzburger im 17. Ligaspiel 2021.
Turbulentes Remis beim LASK
Der LASK kommt indes im Kampf um die Top-drei-Plätze nicht recht vom Fleck. Nach zweimaliger Führung trennten sich die Oberösterreicher am Sonntag in der 29. Runde vom "Angstgegner" WSG Tirol 3:3 (1:1) und liegen damit weiter auf Platz vier. Die Linzer sind nun punktegleich mit Sturm Graz (1:3 gegen Salzburg). Tirol ist Sechster und Letzter der Meistergruppe, hat aber weiter noch Chancen auf eine Europacup-Teilnahme.
LASK - WSG TIROL 3:3 (1:1)
Tore: 0:1 (24., Eigentor) Filipovic 1:1 (33.), Eggestein 2:1 (54.), Goiginger, 2:2 (70., Elfmeter) Baden Frederiksen, 3:2 (79.) Trauner, 3:3 (84., Elfmeter) Baden Frederiksen.
Gelb-Rote Karte: Trauner (82./Foulspiel).
Gelbe Karten: Trauner, Filipovic, Thalhammer (Trainer) bzw. Schnegg.
LASK: Schlager - Filipovic, Trauner, Andrade - Ranftl, Grgic (77. Madsen), Michorl (60. Holland), Renner - Reiter (84. Griger), Eggestein (60. Balic), Goiginger.
WSG: Oswald - Koch, Behounek, Gugganig, Schnegg - Rogelj (64. Naschberger), Petsos, Celic, Rieder (92. Buchacher) - Baden Frederiksen (89. Smith), Anselm (65. Pranter).
Eine Slapstick-Einlage von Peter Filipovic, die zu einem Eigentor führte, bescherte der WSG in der 24. Minute die Führung. Der LASK antwortete wenig später durch Johannes Eggestein (33.), der Leihspieler von Werder Bremen beendete damit seine Torflaute seit Ende Februar. Nach dem Seitenwechsel traf Thomas Goiginger (54.) ins Kreuzeck zur 2:1-Führung, die Nikolai Baden Frederiksen (70.) eine Viertelstunde später per Elfmeter egalisierte.
Nach einem weiten Einwurf köpfelte Gernot Trauner (79.) zum 3:2 ein, der Kapitän sah kurz darauf aber die Gelb-Rote Karte und verursachte einen zweiten Elfmeter. Baden Frederiksen besorgte in der 84. Minute den 3:3-Endstand.