2:2 in Altach - Ein Punkt für Austria, der aber Rapid mehr bringt
Alles oder nichts, Teil 1. Die Austria begab sich nach Altach, um das erste von vier Endspielen zu absolvieren. Siegen war Pflicht, wollte man doch noch das Unwahrscheinliche realisieren und sieben Punkte Rückstand aufholen – bei nur zwölf zu vergebenden Zählern. Soweit die Mathematik vor dem Spiel. Nach dem 2:2 in Vorarlberg samt völlig verschlafener erster Hälfte konnte man den Rückstand auf Rang sechs zwar verkürzen, gleichzeitig schwand aber die Wahrscheinlichkeit, die angestrebte Meistergruppe doch noch zu erreichen. Denn nun muss man in drei Runden immer noch sechs Punkte aufholen.
Brisant: Nach dem Remis in Vorarlberg ist klar, dass Austria-Erzivale Rapid den Grunddurchgang unter den ersten sechs abschließen und damit die Meistergruppe erreichen wird.
Was zählen schon sieben Siege in sieben Testspielen, wenn man sich zu Beginn des ersten Ernstfalles dermaßen konfus präsentiert? Nach 20 Minuten in Altach lag die Austria 0:2 im Rückstand und stand unter Schock. Keine Spur mehr vom antrainierten Selbstvertrauen, keine Körpersprache, die den Glauben an sich selbst vermittelt hätte.
Blitzstart
Altach hatte nach den ersten zerfahrenen und hektischen Minuten schnell den Rhythmus gefunden mit durchaus schönen Kombinationen. Eine brachte die Führung, als Sam ungehindert in den Strafraum vorstoßen durfte, Schreiner staubte zum 1:0 ab (11.). Auch beim zweiten Gegentreffer erwies sich die Austria als galanter Gast, der eine Einladung an die Altacher ausgesprochen hatte. Die Routiniers Grünwald und Madl verteidigten wie Nachwuchsspieler, der Schuss von Sam schlug im kurzen Eck zum 2:0 ein (20.). Er erwischte Austria-Torhüter Pentz am falschen Fuß. Trainer Ilzer hatte mit einem Wechsel im Tor von Lucic zu Pentz überrascht, die ehemalige Nummer 1 steht nun auf dem Prüfstand.
Ohne Chance wäre er auch bei einer weiteren großen Möglichkeiten der Hausherren gewesen, als Sam Gebauer in Position brachte, dessen Schuss aber am langen Eck vorbeistrich. Die Austria war in dieser Phase zum Abschuss bereit.
Aufholjagd
Und dennoch gab es vor der Pause einen Lichtblick im großen Dunkel, als Fitz mit einem sehenswerten Freistoß das 1:2 erzielte (43.), was die Austria wieder zurück ins Spiel brachte. Und ihr wieder mehr Mut gab, mit dem sie in Folge zu Werke ging. Einen Konter über Monschein vereitelte noch Altach-Schlussmann Kobras, der wenig später beim schönen Schupfer des Austrianers zum 2:2 nicht mehr eingreifen könnte (59.). Es war Monscheins 14. Saisontreffer. Die Austrianer witterten die Chance, eine lange Zeit verkorkste Partie doch noch zu drehen. Ein Schuss von Wimmer wurde in höchster Not abgefälscht, Verteidiger Palmer-Brown verfehlte zwei Mal nur knapp.
Am Ende bewiesen die zwar Wiener Moral, der gewonnene Punkt bringt sie aber nicht wirklich weiter. Christoph Monschein brachte es auf den Punkt: „Wir waren in der ersten Hälfte nicht präsent und auch irgendwie nervös, weil wir um den Ernst der Lage wissen.“ Fitz: „Ich denke, dass die Rechnerei jetzt erledigt ist.“