Sport/Fußball

Austria legt in Ried Liga-Fehlstart hin, Remis im Kärntner Derby

Das können ein, zwei Scheiß-Jahre werden“, hatte Austrias neuer Trainer Manfred Schmid bei seiner Antrittsrede gesagt. Nach seinem Bundesliga-Debüt auf der Bank der Violetten kann er diesen Satz unterstreichen – in Ried gab es eine 1:2-Niederlage.

SV RIED – AUSTRIA WIEN 2:1 (0:0)
Tore: 1:0 (56.) Bajic, 2:0 (67.) Offenbacher, 2:1 (75.) Pichler.
Ried: Sahin-Radlinger - Wießmeier, Reiner, Plavotic, F. Seiwald – Bajic (74. Jovicic), Offenbacher, Ziegl, Mikic (46. Pomer) – Nutz (92. Satin), Chabbi (65. Lackner).
Austria: Pentz – Martins (62. Pichler), Schoissengeyr, Mühl, Suttner - Fischer, Martel, Grünwald (71. Handl) - Teigl, Djuricin, Jukic.

Dabei startete die Austria im Vergleich zum Conference-League-Match gegen Breidablik deutlich verbessert in die Partie. Die Veilchen waren von der ersten Minute an voll bei der Sache und versuchten, den Gegner unter Druck zu setzen. Die Rieder bauten aber wie schon letzte Saison auf eine kompakte Abwehr und machten die Räume eng. Die stabile Defensive ist unter Trainer Andreas Heraf zum Markenzeichen der Innviertler geworden. Das soll sie offensichtlich auch in der neuen Saison bleiben.

So hielten die Hausherren den Gegner vom eigenen Tor geschickt fern, die Austria konnte aus der Überlegenheit in der Anfangsphase (bis zu 82 Prozent Ballbesitz) kein Kapital schlagen. Die einzige nennenswerte Chance vor der Pause hatte Ried, doch Tormann Pentz parierte einen Chabbi-Kopfball (30.). Mehr ließ die Veilchen-Abwehr um Neuzugang Mühl, der bei seinem Debüt eine solide Leistung bot, aber in Halbzeit eins auch nicht zu.

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Wie schon gegen Breidablik verschlief die Austria dann den Beginn der zweiten Hälfte. Diesmal wurde das jedoch nicht bestraft: Rieds Pomer setzte den Ball 36 Sekunden nach Wiederbeginn knapp neben das Tor. Die Gäste blieben ungefährlich. Und sahen sich plötzlich in Rückstand: Nach weitem Abschlag und schönem Pass von Nutz traf Bajic, der Schoissengeyr enteilt war, zum 1:0 (56.).

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Ein Traum-Freistoß von Offenbacher zum 2:0 machte das Rieder Glück perfekt (67.). Pichler verkürzte zwar auf 1:2 (75.), doch auf die Austria wartet eine ganz schwere Saison. Wie Trainer Schmid vorhergesagt hat.

Kleiner Trost: Man bleibt in der Tabelle vor Rapid.

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Hitziges Kärntner Derby

Auf kaum ein Ereignis hat Kärnten zuletzt so hingefiebert. Immerhin gab es bereits zum Auftakt das erste Derby in der höchsten Liga seit der Saison 1984/’85, als sich die Klagenfurter Austria als Favorit noch mit Spittal duelliert hatte. Von einem Großereignis zeugte auch die Kulisse, 13.500 Fans strömten ins Wörthersee-Stadion (damit waren um 500 mehr als bei Sturm gegen Salzburg). Und der Großteil der Fans durfte spät jubeln, Markus Pink erzielte kurz vor dem Ende nach einer herrlichen Einzelaktion den 1:1-Ausgleich für die mittlerweile in Unterzahl spielenden Klagenfurter.

AUSTRIA KLAGENFURT – WAC 1:1 (0:1)
Tore: 0:1 (25., Elfmeter) Liendl, 1:1 (90.) Pink.
Rote Karte: Moreira (78., Handspiel).
Gelbe Karten: Gkezos, Paul bzw. Scherzer.
Klagenfurt: Menzel – Paul (89. Hütter), Gkezos, Mahrer, Moreira - Gemicibasi (89. Maciejewski) - Timossi Andersson, Cvetko, Greil (81. Wimmer), Miesenböck (54. Rieder) – Pink.
WAC: Kuttin - Dedic, Baumgartner (65. Gugganig), Lochoshvili, Scherzer – Taferner (65. Peretz), Stratznig – Röcher (81. Baribo), Liendl, Wernitznig – Vizinger.

Die Wolfsberger hatten zunächst viel Ballbesitz, in der 23. Minute kamen sie auch dorthin, wo es dem Gegner wehtut. Nach einem Zweikampf mit Gkezos fiel Taferner im Strafraum, Schiedsrichter Jäger entschied unter Protesten der Klagenfurter auf Elfmeter. Der VAR schaltete sich nicht ein, weil es keine klare Fehlentscheidung war (es gab einen leichten Kontakt), schmeichelhaft für den WAC war der Elferpfiff dennoch. Michael Liendl war es egal, er verwandelte zur Führung der Wolfsberger. Ein Eigentor des Klagenfurters Moreira wurde wegen einer Abseitsstellung aberkannt. Fazit: Viel Tempo, aber wenig Höhepunkte in Hälfte eins.

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Nach der Pause kamen WAC-Verteidiger Dedic und Austria-Kapitän Gkezos schnell zu Chancen. Eine fünfminütige Unterbrechung gab es ab der 74. Minute, als der Uruguayer Moreira knapp außerhalb des Strafraums den Ball mit der Hand spielte. Zunächst wurde geprüft, ob es Elfer war, danach, ob es die Rote Karte wegen Torraubs geben sollte. Moreira musste vom Platz.

Damit schien die Sache gelaufen. Ehe Pink in der 89. Minute zuschlug ...

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