Austria-Boss Stöger: "Endlich Tacheles auf dem Platz sprechen"
Wenn der zufriedene Trainer der Gästemannschaft am Ende des Abends meint, er würde sich noch mehr Kontrolle seines Teams über das Spiel wünschen, dann klingt das in den Ohren der Austrianer gar nicht gut. Während Altachs Pastoor ein Grinsen im Gesicht hatte, machten sich auf Christian Ilzers Stirn Falten breit.
Zwar handelte es sich bei dem 0:2 um die erste Niederlage der Violetten seit 3. November 2019, doch die zuletzt gezeigten Leistungen in der Qualifikationsgruppe verschärfen die Krise der Veilchen zunehmend. „Es wird bis zum Schluss eine extrem zähe Saison bleiben“, prophezeit Christian Ilzer in einer ersten Reaktion. Die Leistungen seiner Mannschaft berücksichtigend, muss man ihm zustimmen.
Ilzer forderte eine Reaktion: „Wir müssen unser Wunden lecken, dann auf nach Mattersburg und dort gewinnen.“ Vesel Demaku wird wohl passen müssen. Der laufstarke Mittelfeldmann fiel gegen Altach auf die Schulter, die Bänder dürften in Mitleidenschaft gezogen sein.
Es war zwar kein Schönreden der schwachen Leistung, dennoch hatte man den Eindruck, alle Austrianer waren um verbale Schadensbegrenzung bemüht. Den Ausschluss von Max Sax bezeichnete Ilzer als Dummheit, ob und welche Konsequenzen dies aber nach sich ziehen wird, ließ er offen. "Das wollen wir intern besprechen." Ilzer sprach von einem Matchplan, der nicht aufgegangen sei, weil der Spielverlauf mit dem frühen Gegentor und später mit dem Ausschluss etwas dagegen hatte. Macht man es sich mit diesen Erklärungen zu einfach?
Sportvorstand Peter Stöger bemühte sich nicht die verbale Blutgrätsche auszupacken, meinte aber, man "müsse endlich Tacheles auf dem Platz sehen. Wir reden ohnehin das ganze Jahr über, zerreden auch die Dinge. Irgendwie muss man es dann halt umsetzen."
Blickt man auf die Leistungen, dann stehe man zu Recht in der Qualifikationsgruppe. "Das Ziel dort ist Platz eins. Aber ich weiß nicht, ob das bei allen angekommen ist."
Die Austria wirkt auf der Suche nach dem Rezept ratlos. Stürmer Christoph Monschein fehlten die Worte. "Ich weiß nicht, warum das bei uns so ist. Wir bringen es einfach nicht auf den Platz." Die Austria sollte bald fündig werden, will man Platz eins nicht aus den Augen verlieren.