Aus drei mach eins: Lostag für Rapid in der Champions League
PAOK Saloniki, AZ Alkmaar oder Lokomotiva Zagreb: Das sind die möglichen Gegner von Rapid in der zweiten Runde der Champions-League-Qualifikation. Wer nun am 25. oder 26. August in jenem einen Spiel, das über den Aufstieg entscheiden wird, auf Österreichs Vizemeister treffen wird, entscheidet sich am heutigen Montag. Ab 12 Uhr wird in der UEFA-Zentrale in Nyon gelost.
Es steht viel Planungssicherheit auf dem Spiel. Der Aufstieg wäre gleichbedeutend mit dem Erreichen einer Gruppenphase, in schlechteren Fall zumindest jener der Europa League. In dieser gibt es etwa fix eine Startprämie von 2,92 Millionen Euro - Geld, das Rapid wegen der negativen Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie gut gebrauchen könnte.
Um zum dritten Mal nach 1996 und 2005 die lukrative Champions-League-Gruppenphase zu erreichen, müsste Rapid drei Runden überstehen, also drei Gegner ausschalten. Bei einem Ausscheiden Ende August wäre die Europacup-Saison für die Hütteldorfer aber auch noch nicht zu Ende. Dann würde es im September in der 3. Runde der Europa-League-Qualifikation weitergehen. In diesem Fall könnte Rapid vorerst allerdings nur mit rund 660.000 Euro planen.
Wer steht Rapid im Weg, um an die großen Europacup-Geldtöpfe zu kommen? Der KURIER stellt die drei möglichen Gegner vor ...
- PAOK Saloniki
Acht Jahre ist es her, da trafen Rapid und der größte Klub der zweitgrößten griechischen Stadt zuletzt im Europacup aufeinander. Das Hinspiel im Europa-League-Play-off, das die Griechen im Stadio Toumbas mit 2:1 gewannen, war von schweren Zuschauerausschreitungen überschattet. Das Rückspiel endete dann mit einem klaren 3:0 für Rapid.
Die Mannschaft der Hütteldorfer von 2012 hat aber (fast) nichts mit der aktuellen zu tun. Mit Mario Sonnleitner und Bulgarien-Heimkehrer Deni Alar stehen nur mehr zwei Spieler im Kader, die schon damals dabei waren. Bei PAOK ist es mit Dimitrios Pelkas gar nur ein Akteur. Mit Konstantinos Stafylidis könnte von Hoffenheim noch ein weiterer zurückkehren.
An der Kaderstruktur hat sich bei PAOK aber wenig geändert. Dem portugiesischen Trainer Abel Ferreira steht eine Auswahl mit Spielern aus allen Herren Länder zur Verfügung. Die bekanntesten Namen tragen der slowakische Ex-Chelsea-Spieler Miroslav Stoch, der schwedische Ex-Teamspieler Pontus Wernbloom und natürlich Stefan Schwab, der ja erst vor wenigen Wochen von Rapid zu PAOK gewechselt ist.
- AZ Alkmaar
Der UEFA-Cup-Finalist von 1981 ist momentan die Nummer 2 der Niederlande. Trainer Arne Slot und seine Mannschaft mussten sich in der wegen der Coronvirus-Krise abgebrochenen Saison der Eredivisie nur wegen der schlechteren Tordifferenz Ajax Amsterdam geschlagen geben. Deshalb muss man nicht erst im Play-off, sondern schon in der 2. Qualifikationsrunde antreten. Der Meistertitel wurde übrigens nicht vergeben.
Alkmaar konnte bisher den Kader aus der Vorsaison ziemlich zusammenhalten. Die Mannschaft gilt als spielstark mit einigen interessanten jungen Spielern, besonders in der Offensive. Dass die Niederländer für österreichische Bundesliga-Klubs im Bereich des Machbaren sind, bewies aber erst im Februar der LASK. Die Linzer setzten sich gegen AZ im Sechzehntelfinale der Europa League durch. Auf ein 1:1 in Alkmaar folgte ein 2:0-Heimsieg.
- Lokomotiva Zagreb
Auf dem Papier ist Kroatiens Vizemeister wohl der einfachste Gegner für Rapid. Dass Lok hinter Dinamo Zagreb auf Platz 2 landete und Vereine wie Hajduk Split, Osijek und HNK Rijeka hinter sich lassen konnte, kam überraschend. So weit vorne in der 1. HNL war man erst einmal, nämlich in der Saison 2012/’13, platziert.
Bei Lok gibt es viel Bezug zu Österreich. Erfolgstrainer Goran Tomic hat von 2001 bis 2005 bei Austria Salzburg gespielt. Rechtsverteidiger Petar Gluhakovic kommt aus dem Nachwuchs der Wiener Austria. Und der serbische Stürmer Djordje Rakic wurde in der Ära Trapattoni 2007 zu Salzburg geholt. Durchsetzen konnte er sich freilich nicht. Nach einer Welttour (Deutschland, Italien, Katar, China, Griechenland) spielt der 34-Jährige mittlerweile bei Lok.