Auch die Deutschen schämen sich 40 Jahre nach Gijon für den Skandal
Auch 40 Jahre nach der „Schande von Gijon“ erregt der Nichtangriffspakt zwischen Österreich und Deutschland die Gemüter. Als direkte Folge auf das (frühe) 1:0 der Deutschen und was danach auf dem Rasen passierte, haben die Fußballverbände die Auslosungen verändert: Entscheidungsspiele müssen zeitlich parallel ausgetragen werden, damit nicht wie zwischen den Österreichern und den Deutschen bei der WM 1982 gepackelt werden kann.
40 Jahre nach dem letzten Vorrundenspiel bei der WM in Spanien äußerte sich ein prominenter Spieler in der Bildzeitung. Tormann Toni Schumacher erklärt im Interview die Umstände und warum sich auch die Deutschen für Gijon schämen.
„Horst Hrubesch hat früh das 1:0 gemacht. Und dann haben sich beide Mannschaften nur noch den Ball hin- und hergeschoben. Ich glaube, meine größte Parade musste ich nach einem Einwurf eines deutschen Spielers zeigen“, erzählt die Torhüter-Legende.
Die Bildzeitung fragt: „Algerische Fans haben mit Geldscheinen gewedelt und gerufen: ’Küsst euch!’ War das Spiel manipuliert? Gab es eine Absprache?“
Schumachers Antwort: „Nein! Aber nach dem 1:0 wussten alle auf dem Platz auch ohne Absprache, was das bedeutete. Es war wie eine Art stillschweigende Übereinkunft.“
Richtige Änderung
Der frühere Köln-Star meint: „Richtigerweise wurden ja auch die Regeln geändert und die letzten beiden Gruppenspiele werden seitdem parallel ausgetragen. Wir haben ein schlechtes Reglement ausgenutzt.“
Dass nicht nur die Österreicher für ihre Niederlage, die doch den Aufstieg brachte, Scham empfinden, betont Schumacher gegenüber der Bildzeitung: „Aber schämen müssen wir uns aus heutiger Sicht schon dafür. Wir waren damals keine souveräne Mannschaft.“