Sport/Fußball

Angedeutete Biss-Attacke gegen Pogba: DFB-Star sorgte für Aufregung

Deutschland droht nach dem Fehlstart gegen Frankreich ein frühes EM-Aus. Der Ex-Weltmeister musste sich dem regierenden Weltmeister am Dienstag mit 0:1 (0:1) geschlagen geben, vor dem Spiel gegen Europameister Portugal am Samstag (18.00 Uhr) steht das Team von Joachim Löw bereits unter Druck. Es droht ein Aus nach der Gruppenphase wie vor drei Jahren bei der WM. Frankreich hingegen landete den geplanten Arbeitssieg und sieht Raum für Verbesserungen.

Nach einem 0:1 in München, das höher hätte ausfallen können, verwunderte die unmittelbare Selbsteinschätzung der deutschen Protagonisten. So meinte etwa Toni Kroos: "Wir haben viel von dem umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten. Wir hatten nicht weniger Chancen als Frankreich." Der Real-Star war mit dieser Einschätzung nicht alleine. "Frankreich war absolut schlagbar. Wir haben das Niveau, um mit den Topteams mitzuhalten", sagte Joshua Kimmich. Und Robin Gosens vermisste das berühmte "Quäntchen Glück".

"Daran gilt es zu arbeiten"

Am kritischsten sah das noch an der Mann an der Seitenlinie, Joachim Löw, der konstatierte: "Die Mannschaft hat richtigen Biss gezeigt, viele Duelle gewonnen. Das Einzige: Wir haben kein Tor erzielt und vorne in manchen Situationen noch die Durchschlagskraft vermissen lassen. Daran gilt es zu arbeiten."

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Deschamps war glücklich über den Teamspirit, den die wohl kompletteste Mannschaft des Turniers exemplarisch vorlebte, sah nach nur vier Torschüssen in der Statistik aber Raum für Verbesserung. "Wir haben sehr gut verteidigt. Aber wir hätten vieles besser machen können, wir müssen uns vor allem mit dem Ball steigern." Höfliche Respektsbekundungen an den Gegner hatte der frühere Welt- und Europameister auch parat: "Es war ein großes Spiel gegen einen großen Gegner." Deschamps sagte aber auch: "Mit einem zweiten Tor wären wir auf der sicheren Seite gewesen, wir mussten aber auch so nicht viel leiden."

Zwei Nebenschauplätze

Für Diskussionen sorgten zwei Nebenschauplätze im Spiel. Zum einen war dies eine Aktion nach knapp einer Stunde, als Deutschlands Gosens mit voller Wucht gegen Benjamin Pavards Kopf sprang. Der Franzose spielte nach kurzer Behandlung weiter, gab im Anschluss aber gegenüber dem TV-Sender beIN Sports zum Protokoll: "Ich war ein wenig ausgeknockt. 10 bis 15 Sekunden lang. Danach war es besser."

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Die andere Szene betraf einen angedeuteten Biss von Deutschlands Antonio Rüdiger in den Rücken von Paul Pogba. Das "Opfer" nahm die Aktion locker. "Er ist ein Freund von mir. Das war auf dem Platz, wir sind da kurz aneinandergeraten. (...) Ich wollte nicht, dass er für so eine Situation bestraft wird", sagte Pogba.

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Die Aktion selbst tut dem 28-Jährige nachträglich leid. "Da darf ich mit dem Mund nicht so an seinen Rücken hingehen - gar keine Frage - das sieht unglücklich aus", sagte der Innenverteidiger. Mit Pogba sei die Aktion noch auf dem Spielfeld geklärt gewesen. "Paul und ich haben uns nach Abpfiff sehr freundschaftlich ausgesprochen und er hat im Gespräch mit mir und dann auch im Interview sowieso bestätigt, dass das kein Biss war wie der eine oder andere Außenstehende es zuerst meinte", sagte Rüdiger.

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Weder der spanische Schiedsrichter Carlos del Cerro Grande noch dessen Landsmann Juan Martinez Munuera als Video-Assistent ahndeten die Situation. "Auch im Spiel sagte der Schiedsrichter noch zu mir, dass er mich bestraft hätte, wenn es für ihn eine Tätlichkeit gewesen wäre", sagte Rüdiger.

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