Sport/Fußball

Lehrstunde bei PSV Eindhoven: Sturm Graz steht vor dem CL-Aus

E s ist im Fußball mitunter nur ein schmaler Grat zwischen Euphorie und Ernüchterung. Nach dem perfekten Start in der Liga waren die Grazer mit großer Zuversicht und großen Hoffnungen nach Eindhoven gereist. Doch nach nicht einmal vier Minuten fanden sich die Überflieger von Sturm auf dem Boden der Tatsachen wieder.

PSV EINDHOVEN – STURM GRAZ 4:1 (3:1)
Tore: 1:0 (4.) Babadi, 2:0 (22.) De Jong, 3:0 (32.) De Jong, 3:1 (40.) Gorenc-Stankovic, 4:1 (73.) Sangare.
PSV: Benitez - Teze, Ramalho, Boscagli, Van Aanholt - Veerman, Sangare, Babadi  (65. Saibari) – Bakayoko (84. Vertessen), De Jong (84. Pepi), Lang.
Sturm: Scherpen - Gazibegovic, Affengruber, Wüthrich, Schnegg (46. Dante) - Gorenc-Stankovic – Hierländer (70. Serrano), Kiteishvili (70. Horvat), Prass – Böving (78. Fuseini), Wlodarczyk (61. Teixeira Jr.).

Das frühe Gegentor durch Babadi offenbarte die Schwächen der Grazer und führte der Mannschaft von Christian Ilzer vor, wie viel noch auf die Champions League fehlt. Mit zwei, drei schnellen Kombinationen hatte die PSV-Offensive die Grazer Abwehr in die Irre geführt, Babadi konnte ohne große Gegenwehr Eindhoven auf die Siegerstraße führen – 1:0 (4.).

Und es war beileibe kein einmaliger defensiver Ausrutscher der Grazer. Österreichs Cupsieger wirkte über weite Strecken richtig überfordert mit der Spielweise des niederländischen Vizemeisters. Viel zu schnell zirkulierte der Ball, viel zu agil waren die Spieler von PSV. Dass Sturm-Coach Ilzer seine Mannschaft in der taktischen Mittelfeld-Formation einer Raute auf das Feld schickte, brachte das Team sichtlich ins Eck.

Einfaches Spiel

Die Gastgeber hatten leichtes Spiel und erhöhten nach 22 Minuten durch Goalgetter De Jong ohne großen Aufwand auf 2:0, nach dem 3:0 durch De Jong (33.) musste einem um Sturm fast schon Angst und Bang werden. Doch in der Drangperiode der Niederländer gelang Gorenc-Stankovic für Sturm nach einem Corner aus dem Nichts das Anschlusstor zum 1:3 (40.).

Alle Inhalte anzeigen

Tatsächlich war PSV Eindhoven (ÖFB-Teamspieler Philipp Mwene saß nur auf der Bank) eine Nummer zu groß für Sturm Graz. Auch nach dem Seitenwechsel diktierten die Niederländer das Geschehen und setzten sich im Grazer Strafraum fest und stellten die Grazer vor unlösbare Probleme. Wären die Gastgeber mit den Chancen nicht so verschwenderisch umgegangen, Sturm hätte sich über eine noch höhere Niederlage nicht beschweren dürfen.

Alle Inhalte anzeigen

Der Klassenunterschied war in allen Phasen des Spiels augenscheinlich. Selbst bei Standard-Situationen waren die Grazer im Hintertreffen, Sangare durfte nach der Pause ohne große Gegenwehr nach einem Corner auf 4:1 erhöhen (73.) – wieder sah die Sturm-Abwehr alt aus.

Alle Inhalte anzeigen

Sturm Graz war mit dieser 1:4-Niederlage gut bedient. Trainer Ilzer brachte in der zweiten Hälfte zwar fünf neue Spieler, doch Eindhoven blieb eine Nummer zu groß. In dieser Verfassung haben die Grazer in der Champions League nichts verloren, ein Startplatz in der Europa League ist dem Klub immerhin sicher.