Sport/Fußball

Doppelschlag bringt Rapids K.o.: Salzburg wieder Cupsieger

Salzburg bleibt das Maß der Fußball-Dinge in Österreich. Obwohl Rapid bis zum Doppelschlag des Meisters überlegen war, gab es zum Jubiläum "100 Jahre ÖFB-Cup" einen verdienten Pokalsieger: Salzburg gewinnt 2:0 (2:0) und steht knapp davor, Trainer Marco Rose mit dem Double nach Mönchengladbach zu verabschieden.

Rose hatte auf den Ausfall von Kapitän Andreas Ulmer mit einer Überraschung reagiert: Der Linksverteidiger wurde durch Patrick Farkas ersetzt, der nach seinem Kreuzbandriss nur noch acht Spielminuten bekommen hatte. Farkas sollte noch eine wichtige Rolle spielen, nicht nur, weil er die erste Chance des Favoriten hatte (12.).

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Davor und danach waren die aggressiveren Hütteldorfer überlegen. Thomas Murg schoss vorbei (2.). Linksverteidiger Boli Bolingoli konnte doch spielen. Seine Flanke war die Vorbereitung zur besten Chance: Stefan Schwab köpfelte daneben (6.).

Schlechter Rasen

Das Fußballwetter im Wörtherseestadion vor 24.200 Zuschauern und knapp 20.000 Rapid-Fans war perfekt, der Rasen dafür schlecht. Während die meisten Rapid-Schüsse geblockt wurden, ging nach Dabbur-Pass einer von Xaver Schlager durch, Richard Strebinger hielt (29.).

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Über einen Schobesberger-Konter wurde die stärkste Phase des Außenseiters eingeleitet. Mehrere Eckbälle brachten die Defensive des Meisters ins Schwitzen, Schwab köpfelte drüber (34.). Sollte es eine Wiederholung der überraschenden Niederlage von Salzburg vor einem Jahr geben, damals gegen Sturm? Von den amtierenden Cupsiegern (Deni Alar und Marvin Potzmann) kam keiner zum Einsatz.

Max Wöber, 2017 noch einer der besten Rapidler beim 1:2 im Finale gegen Salzburg, hatte seine früheren Kollegen im Mannschaftshotel besucht. Danach mischte sich der Sevilla-Legionär unter die Rapid-Fans.

Die individuelle Qualität seines künftigen Mitspielers Munas Dabbur befreiten die Bullen aus der Umklammerung: Mit einem doppelten Doppelpass spielte Dabbur Farkas frei. Der Burgenländer probierte den Spitz von Klagenfurt – und traf zwischen Strebingers Beine (37.).

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Das 0:1 gegen den Spielverlauf schockte die Wiener. Dabbur spielte wieder nach links. Diesmal hatte Zlatko Junuzovic zu viel Platz. Die perfekte Flanke des Routiniers verwertete der durchgesprintete Dabbur nur 118 Sekunden nach der Führung per Kopf zum 2:0 (39.).

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Als nach einem weiten Pass Strebinger zögerte, war die Entscheidung nahe, Fredrik Gulbrandsen vergab per Heber (41.). Knapp vor der Pause hoffte Mario Sonnleitner nach einem Ramalho-Rempler vergeblich auf einen Elfmeter-Pfiff.

Hin und her

In Hälfte zwei ging es hin und her. Bei einem Fallrückzieher von Dabbur rettete Strebinger (55.), bei einem Gulbrandsen-Schuss tat der Goalie das mit Mühe (62.).

Für Rapid köpfelte Mert Müldür an die Latte (61.) und Mario Sonnleitner ins Tor. Schiedsrichter Schüttengruber wertete allerdings ein Knasmüllner-Foul in der Nähe (74.). Weil der durchgebrochene Joker Patson Daka das 3:0 vergab, wurde es noch einmal spannend: Farkas sah wegen Kritik Gelb-Rot (83.). Den Grünen fehlte es in Überzahl jedoch an Präzision und Überzeugung, um noch zurückzukommen.

Damit könnte die Saison für Rapid nur noch über das Europacup-Play-off versöhnlich enden.

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