Sieg gegen Nordirland: Österreich wahrt Chance auf EM-Viertelfinale
Die Österreicherinnen wollten unbedingt einen Sieg, um am Freitag gegen Norwegen ein Endspiel um den Aufstieg zu haben. Und das haben sie, mit obendrein einer tollen Ausgangslage. Weil die Norwegerinnen am Montagabend gegen England mit 0:8 unter die Räder kamen, reicht dem ÖFB-Team schon ein Remis zum Weiterkommen.
Die Nordirinnen wurden am Montag von den Österreicherinnen jedenfalls von Beginn an in ihre Hälfte gedrängt, konnten sich nur nach Fehlern des ÖFB-Teams kurz befreien. Und schon in der 19. Minute kam die Befreiung in Form des Führungstreffers. Hickelsberger-Füller war am Strafraum gefoult worden. Puntigam trat den Freistoß, der zu Schiechtl kam, die abstaubte.
ÖSTERREICH - NORDIRLAND 2:0 (1:0)
Tore: 1:0 (19.) Schiechtl, 2:0 (88.) Naschenweng.
Österreich: Zinsberger - Schiechtl, Wenninger, Schnaderbeck (46. Georgieva), Hanshaw - Höbinger (46. Feiersinger), Puntigam, Zadrazil - Hickelsberger-Füller (73. Naschenweng), Billa (85. Makas), Dunst.
Nordirland: Burns - McKenna (73. Magee), Nelson (85. McDaniel), McFadden, Vance, Holloway - Wade, McCarron, Furness (79. Andrews) - Callaghan, K. McGuinness (80. Wilson).
Tabelle:
1. England 2 2 0 0 9:0 9 6 * 2. Österreich 2 1 0 1 2:1 1 3 3. Norwegen 2 1 0 1 4:9 -5 3 4. Nordirland 2 0 0 2 1:6 -5 0 **
* = im Achtelfinale ** = fix ausgeschieden
Damit war die Stimmung auf den Rängen großartig. Wie schon am Mittwoch in Manchester waren zahlreiche österreichische Fans auch in Southampton. Diesmal hörte man sie noch besser, auch wenn die nordirische Unterstützung durchaus lautstark war. Moralische Unterstützung gab es auch vom sportlichen Chef der Hausherren, Southampton-Trainer Ralph Hasenhüttl war ebenfalls im Stadion.
Drei Umstellungen
Punkto Aufstellung musste Irene Fuhrmann etwas ändern gegenüber der 0:1-Auftaktniederlage gegen England, weil Laura Wienroither wegen einer Coronainfektion ausfiel. Für sie spielte wie erwartet Katharina Schiechtl. Die Teamchefin nahm aber noch zwei weitere Änderungen vor. Laura Feiersinger wurde geschont, für sie spielte Marie Höbinger. Und Julia Hickelsberger-Füller, die gegen England für Schwung gesorgt hatte, ersetzte Katharina Naschenweng in der Startaufstellung.
Hickelsberger-Füller war es auch, die die Nordirinnen vor die größten Probleme stellte. Nach einer Flanke von Dunst köpfelt sie am Tor vorbei (6.). Danach spielte sie Billa ideal frei, die aber in Bedrängnis verzog (9.). Schließlich wurde die 22-Jährige, die nach der EM von St. Pölten nach Hoffenheim wechselt, vor dem Tor gefoult.
Danach schalteten die Österreicherinnen einen Gang zurück, berannten das Tor nicht mehr so zielstrebig. Kurz vor der Pause gab es dennoch beinahe das 2:0. Ein missglückter Abschlag von Torfrau Burns landete genau bei Dunst, die Frankfurt-Legionärin zirkelte den Ball Richtung Tor, doch Burns machte ihren Fehler gut und lenkte den Ball mit den Fingerspitzen noch an die Latte.
Zur Pause brachte Fuhrmann Georgieva in der Innenverteidigung, um Schnaderbeck zu schonen. Und das Angriffsspiel sollte Laura Feiersinger beleben, die statt Höbinger ins Spiel kam. Doch es wollte sich kein rechter Schwung einstellen. Ein Schuss von Dunst, der Burns über die Hand, aber auch übers Tor rutschte, hätte ein Weckruf sein können (62.).
Den hörten die Kolleginnen nicht. Es wurde weiter gezittert. Im Finish kam mit Naschenweng frischer Schwung und die Erlösung. Sie nutzte nach einem langen Pass von Puntigam einen Stellungsfehler ihrer Gegenspielerin und schob den Ball sicher zum 2:0 ein (88.).
Diese drei Punkte genügen, um am Freitag im letzten Gruppenspiel gegen Norwegen aus eigener Kraft ins Viertelfinale aufsteigen zu können.