Eine 19-Jährige fordert Serena Williams im US-Open-Finale
Die Kanadierin Bianca Andreescu hat bei den US Open das Finale erreicht und fordert am Samstag die Amerikanerin Serena Williams heraus. Die 19 Jahre alte Andreescu gewann am Donnerstag in New York ihr Halbfinale gegen die 22 Jahre alte Belinda Bencic aus der Schweiz mit 7:6 (7:3), 7:5 und steht damit zum ersten Mal in ihrer Tennis-Karriere in einem Grand-Slam-Endspiel.
Andreescu nutzte nach 2:13 Stunden ihren dritten Matchball. Williams hatte sich zuvor im ersten Halbfinale gegen Jelina Svitolina (Switolina) aus der Ukraine ohne Mühe mit 6:3, 6:1 durchgesetzt und greift nun in New York nach ihrem 24. Grand-Slam-Titel. Damit würde sie den Rekord der Australierin Margaret Court einstellen.
Zertrümmert
Bereits im Vorjahr hatte Williams in New York schon einmal die Chance auf ihren 24. Grand-Slam-Titel. Doch dann verlor die ehemalige Weltranglistenerste in einem denkwürdigen und unrühmlichen Finale gegen die Japanerin Naomi Osaka. Williams sorgte dabei mit ihren Beschimpfungen und Vorwürfen gegen den Schiedsrichter für einen Eklat. Der Unparteiische Carlos Ramos verwarnte sie wegen unerlaubten Coachings, Zertrümmern ihres Schlägers und Beleidigung gleich dreimal. Dadurch verlor Williams das Spiel zum 3:5 im zweiten Satz kampflos. Osaka gewann letztlich 6:2,6:4 und damit ihren ersten Grand-Slam-Titel.
Ein knappes Jahr später steht Williams nun wieder im Endspiel in Flushing Meadows. Nach ihrem glatten Erfolg über Switolina richtete die Weltranglisten-Achte praktisch eine Drohung an ihre 18 Jahre jüngere Finalgegnerin. "Ich habe heute sicher nicht mein bestes Tennis gespielt", betonte die Amerikanerin, die von den Zuschauern im Arthur Ashe Stadium dennoch gefeiert wurde. Fast auf den Tag genau 20 Jahre nach ihrem ersten Finale in New York kämpft Williams nun bei ihrem Heim-Grand-Slam wieder um den Titel.
"Das ist verrückt", meinte die Topfavoritin nach ihrem insgesamt 101. Match-Sieg im Einzel bei den US Open, mit dem sie den Rekord ihrer legendären Landsfrau Chris Evert egalisierte. Dass sie zwei Jahre nach der Geburt ihrer Tochter immer noch auf höchstem Level spiele, mache sie stolz, sagte Williams. "Es ist nicht einfach. Ich bin in erster Linie eine Vollzeit-Mutter."