Sport

Coronavirus: Regierung stoppt Sport-Großveranstaltungen

Das Coronavirus hat den österreichischen Sport nun auch endgültig in fester Hand. Nicht nur, dass das Donnerstag-Abend anstehende Europa-League-Duell des LASK gegen Manchester United aller Voraussicht nach als Geisterspiel ausgetragen werden muss, wurden nun von der Regierung größere Veranstaltungen vorerst abgesagt. Sportveranstaltungen ohne Publikum seien aber weiter möglich.

"Es wird Einschränkungen bei Veranstaltungen geben", sagte Kurz bei einer Dienstag-Mittag angesetzten Pressekonferenz. Die geplanten Maßnahmen der Regierung wurden aufgrund der aktuellen Entwicklungen in Italien "vorverlegt", so der Bundeskanzler.

Erlass bis Anfang April gültig

Gesundheitsminister Rudolf Anschober führte die Einschränkungen dann aus. Diese betreffen wenig überraschend auch den Sport. Es wird am Nachmittag einen Erlass geben, dass alle Indoor-Veranstaltungen mit über 100 Personen und alle Outdoor-Veranstaltungen über 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern in den nächsten Wochen abgesagt werden. Das kündigte Anschober an. Dies soll bis Anfang April gelten.

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Was das etwa für die verschiedensten Veranstaltungen und Bewerbe der heimischen Sport-Szene - etwa die Bundesliga - bedeutet, ist noch unklar. Die große Frage, die sich stellt, ist, ob die Verbände und Klubs ihre anstehenden Veranstaltungen wie geplant - vor maximal 500 bzw. 100 Teilnehmern - durchführen, oder ob Absagen und Verschiebungen die Folge sind.

Die Konsequenzen für den Sport

  • FUSSBALL

Die Fußball-Bundesliga hat die Spiele der ersten und zweiten Liga nach den aufgrund des Coronavirus verhängten Maßnahmen der Regierung vorerst ausgesetzt. Wie die Liga am Dienstagnachmittag bekannt gab, betrifft dies in einem ersten Schritt die ersten beiden Runden in der Meister- bzw. Qualifikationsgruppe sowie die Spiele der 20. und 21. Runde der 2. Liga

Österreichs Fußball-Bund will derweil alle Vorbereitungen und Vorkehrungen treffen, um die Länderspiele in Wales am 27. März und in Wien gegen die Türkei am 30. März unter Berücksichtigung der neuen Situation zur Austragung zu bringen. Dies hielt der ÖFB am Dienstag in einer Stellungnahme fest. Am Mittwoch finde diesbezüglich ein Treffen des Verbands mit den zuständigen Behörden und Vertretern des Krisenstabs statt. 

  • EISHOCKEY

Die heimische Eishockey-Liga (EBEL), wird nach drei ausgetragenen Viertelfinal-Spieltagen vorzeitig beendet. Es wird in dieser Saison demnach keinen Meister geben.

  • MARATHON

Abgesagt wurde bereits der Linz-Marathon am 5. April 2020. "Wir folgen damit den Maßnahmen des Bundes, um eine weitere Verbreitung des Coronavirus zu bremsen", erklärte Bürgermeister Klaus Luger in einer Aussendung. Ob der Marathon zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt wird, müsse noch mit dem Veranstalter geklärt werden, hieß es aus dem Büro des Bürgermeisters. Bei der Veranstaltung wären auf den verschiedenen Distanzen rund 20.000 Läufer und 100.000 Zuschauer entlang der Strecke durch das Stadtgebiet erwartet worden.

  • HANDBALL

Der österreichische Handballbund (ÖHB) setzt den Ligen-Betrieb fort. Für Indoor-Veranstaltungen sind daher bis zu 100 Personen erlaubt. "Damit können sämtliche Spiele in Österreichs Handball-Ligen durchgeführt werden", hieß es.

  • VOLLEYBALL

Die Spiele der österreichischen Volleyball-Ligen werden ab sofort unter Ausschluss der Öffentlichkeit ausgetragen. Ob die ab April beginnenden Nachwuchsveranstaltungen stattfinden, ist noch unklar.

  • BASKETBALL

Auch die österreichische Basketball-Liga wird ohne Zuschauer fortgesetzt. Der für 7. April in Wien angesetzte All Star Day wird abgesagt.„Nur so kann sichergestellt werden, dass der sportliche Wettbewerb, in dem uns zu Verfügung stehenden zeitlichen Rahmen, zu einem fairen Ende gebracht werden kann. Dies wäre bei etwaigen Absagen oder Verschiebungen unmöglich darstellbar“, wird Liga-Geschäftsführer Tomas Kanovsky in einer Aussendung zitiert.

Und eine Absage gibt es auch bereits: Das "Masters of Dirt" etwa, das am kommenden Wochenende in der Wiener Stadthalle über die Bühne gehen hätte sollen, wurde in den Juni verschoben. Die Tickets für das Event bleiben gültig.