Der Beste aller Zeiten: NBA-Star LeBron James bricht Punkterekord
Von Silvana Strieder
„Die Welt stand für einen Moment still“, sagte Superstar LeBron James über den „Fadeaway“-Sprungwurf, der ihn am Dienstagabend (Ortszeit) zum besten Scorer in der Geschichte der National Basketball Association machte. Als wäre das nicht genug, legte er noch einen drauf und erhöhte die Bestmarke auf 38.390 Zähler. Die spätere 130:133-Niederlage der Los Angeles Lakers gegen Oklahoma City Thunder wurde dabei zur Nebensache.
Gefeiert und gelobt wurde er von der 75-jährigen Basketball-Legende Kareem Abdul-Jabbar, die den Rekord 39 Jahre lang hielt. Anerkennend klatschten auch Magic Johnson, Boxstar Floyd Mayweather, die Musiker Usher und Jay-Z, Schauspieler Denzel Washington und mehr als 19.000 Fans in der Arena in Los Angeles. Einige blätterten bis zu 92.000 Dollar für ihr Ticket hin, um den Moment miterleben zu können.
Ein Hoch auf den König
Kareem Abdul-Jabbar reichte nach dem Spiel seine Krone in Form eines Basketballs an LeBron James weiter.
„Er denkt in diesem Moment bestimmt darüber nach, aus dem Ruhestand zurückzukehren“, scherzte ein Fan auf Social Media. Für James bedeutete es „alles, in der Gegenwart einer solchen Legende und Größe wie Kareem zu sein. Er ist sehr bescheiden, bitte gebt dem Kapitän eine Standing Ovation.“
Der Abend gehörte jedoch dem 38-jährigen James, der sich ausgiebig bei seiner Frau, der Tochter und den zwei Söhnen sowie der gesamten Familie, seiner Mutter, den Freunden, Kollegen und Weggefährten bedankte. „Ohne eure Hilfe, Leidenschaft und Aufopferung wäre ich nicht an diesem Punkt angelangt.“
Er ist nicht der einzige Superstar, der durch große Einzelleistungen in seinem Sport den jungen Generationen zeigt, was durch Beständigkeit und harte Arbeit im Alter noch möglich ist. Es war nur angemessen, dass er den als „unknackbar“ gehandelten Rekord mit demselben Sprungwurf brach, mit dem seine NBA-Karriere am 29. Oktober 2003 begann.
Zukunft und neue Ziele
20 Jahre später genießt er Momente wie diesen, auch wenn er den Meilenstein noch nicht richtig begreifen kann. Wie an jedem Spielabend schrieb er sich den „Mann in der Arena“ – eine Rede von Theodore Roosevelt – auf seine diesmal knallrosa Nike-Schuhe. „Heute Abend hatte ich das Gefühl, auf dem Dach der Arena zu sitzen, als der Wurf hineinging und die Menge brüllte. Ich weiß nicht, ob ich dieses Gefühl jemals wieder haben werde.“
Mit einem Teil seines Vermögens baute er 2018 in seiner Heimat Akron (Ohio) die „I Promise“-Schule. Damit unterstützt er Problemkinder, die niemand mehr unterrichten will und die keine Chance im Leben bekommen würden. „Ich bin auf denselben Straßen gelaufen, ich kenne ihre Probleme, ihre Höhen und Tiefen, all ihre Träume und Albträume“, sagte James.
Der größte Traum seiner Karriere sei es, „eines Tages gemeinsam mit meinem Sohn auf dem NBA-Platz zu stehen – egal, ob ich mit ihm oder gegen ihn spiele“.